Devisen, Rohstoffe, Anleihen:Dollar unter Druck

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Der Euro profitiert von einer Schwäche der US-Währung. Marktbeobachter verweisen auf die Geldpolitik der US-Notenbank. Am Rohstoffmarkt geben die Ölpreise vor dem Treffen der Opec+ nach.

Der Dollar hat am Dienstag gegenüber dem Euro weiter nachgegeben und ist auf den niedrigsten Stand seit drei Wochen gefallen. Im Gegenzug gewann der Euro bis auf 1,1847 Dollar. Im späten Handel gab der Euro seine Gewinne allerdings größtenteils wieder ab und lag bei 1,1806 Dollar. Die Zurückhaltung der US-Notenbank beim Zurückfahren der Wertpapierkäufe (Tapering) setzt die US-Währung unter Druck. Mit Spannung warten Investoren daher auf Daten vom US-Arbeitsmarkt am Freitag, um weitere Hinweise zum Umfang und Start des Tapering zu erhalten. Am Rohölmarkt wuchs vor den Beratungen der großen Exportländer über die Förderquoten die Nervosität. US-Leichtöl WTI verbilligte sich um ein Prozent auf 68,51 Dollar je Barrel. Insidern zufolge will die Ländergruppe Opec+ dem US-Appell für eine stärkere Ausweitung der Produktion nicht folgen und die Quoten wie geplant um 400 000 Barrel pro Tag anheben. US-Präsident Joe Biden hatte für eine deutliche Anhebung der Quoten geworben, um die Benzinpreise zu drücken und dadurch die Weltwirtschaft anzukurbeln. Zudem setzte auch die Furcht vor einer schwächelnden Nachfrage der Raffinerien wegen Stromausfällen und Überschwemmungen im US-Bundesstaat Louisiana nach dem Hurrikan Ida Ölpreise unter Druck.

Ein Hinweis auf eine mögliche Reduzierung der Pandemie-Hilfen der Europäischen Zentralbank (EZB) ist bei Investoren schlecht angekommen. Der Präsident der Österreichischen Nationalbank, Robert Holzmann, hatte eine Reduzierung der Corona-Pandemiehilfen der EZB ins Spiel gebracht. Daraufhin trennten sich Anleger von Bundesanleihen. Dementsprechend stieg die Rendite zehnjähriger Papiere bis auf minus 0,393 Prozent, den höchsten Stand seit einem Monat. Die EZB kauft für insgesamt bis zu 1,85 Billionen Euro Wertpapiere, um damit die negativen Folgen der Pandemie abzufedern.

© SZ vom 01.09.2021 / rih, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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