Devisen, Anleihen und Rohstoffe:Türkische Lira gefragt

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Die Entspannung im Streit zwischen der Türkei und den USA treibt die Währung des Landes kräftig nach oben. Auch türkische Staatsanleihen sind wieder gefragt. Derweil zieht am Rohstoffmarkt der Ölpreis wieder kräftig an.

Spekulationen auf eine Lösung im Streit mit den USA um den Kauf russischer Flugabwehr-Systeme hat am Devisenmarkt zu Wochenbeginn die Nachfage nach der türkischen Lira angeheizt. Im Gegenzug verbilligte sich der Euro um mehr als drei Prozent bis auf 6,3833 Lira. Gefragt waren auch türkische Staatsanleihen, das drückte die Rendite der zehnjährigen Titel auf 15,91 von 16,20 Prozent. Nach Darstellung der Regierung in Ankara schloss US-Präsident Donald Trump bei einem Treffen mit Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan Sanktionen gegen die Türkei aus. Trump hatte zuvor erklärt, über die geplante Lieferung der Flugabwehr-Systeme vom Typ S-400 werde verhandelt und beide Seiten prüften "verschiedene Lösungen". Die USA befürchten, dass das dazugehörige Radar auf F-35 eingestellt werde und diese in den USA entwickelten Kampfjets künftig ein leichteres Ziel für russische Waffen seien. Die Regierung in Ankara beharrt auf dem Geschäft. Der Kurs des Euro gab auch gegenüber dem Dollar nach. Die Gemeinschaftswährung notierte fiel um 0,8 Prozent auf 1,1285 Dollar, nachdem US-Präsident Donald Trump auf dem G-20-Gipfel in Japan am Samstag zugesichert hatte, die angedrohte Ausweitung der Strafzölle gegen China vorläufig auszusetzen.

Aus dem "sicheren Hafen" Gold zogen sich die Anleger zurück. Der Preis für das Edelmetall fiel um 1,8 Prozent unter die Marke von 1384 Dollar je Feinunze.

Am Ölmarkt zogen die Preise an. Das Ölkartell Opec und die mit ihm kooperierenden Staaten wie Russland werden aller Voraussicht nach auch weiterhin ihre Produktion beschränken. Mehrere Vertreter von Opec-Mitgliedern sprachen sich in Wien dafür aus, die bereits bestehenden Produktionslimits auch in den kommenden Monaten anzuwenden. Wahrscheinlich ist eine Verlängerung um neun Monate. Ein Fass der europäischen Öl-Sorte Brent verteuerte sich um 0,6 Prozent auf 65,15 Dollar.

© SZ vom 02.07.2019 / SZ, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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