Devisen, Anleihen und Rohstoffe:Euro gibt Gewinne ab

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Nach der Veröffentlichung der Protokolle der letzten Sitzung der Europäischen Zentralbank wird deutlich, dass die EZB ihre lockere Geldpolitik noch eine Weile beibehalten wird. Das schwächt die Gemeinschaftswährung.

Der Euro hat am Donnerstag einen Teil seiner jüngsten Gewinne wieder abgegeben. Angesicht einer anhaltend lockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) notierte die Gemeinschaftswährung 0,2 Prozent tiefer bei 1,1750 Dollar. Die Währungshüter haben auf ihrer jüngsten Zinssitzung eine intensive Debatte über ihren neuen Zinsausblick geführt, wie aus dem Sitzungsprotokoll hervorgeht. Die EZB will ihre Leitzinsen so lange auf dem aktuellen oder einem noch tieferen Niveau halten, bis zu sehen ist, dass die Inflation zwei Prozent erreicht und dann erst einmal so bleibt. An den Anleihemärkten kletterte die Rendite der zehnjährigen Bundespapiere von minus 0,417 auf minus 0,401 Prozent.

Schwächer tendierte auch die Währung Südkoreas, der Won. Zwar hob die Notenbank des Landes als erste größere Volkswirtschaft Asiens ihren Leitzins in der Corona-Pandemie an. Allerdings gab Notenbankchef Lee Ju-yeol einen eher vorsichtigen Zinsausblick. Die Geldpolitik bleibe locker, betonte Lee. Der geldpolitische Kurs hänge vom Fortgang der Pandemie und der Geldpolitik anderer Zentralbanken ab.

An den Rohstoffmärkten machten die Anleger nach den jüngsten Ölpreis-Anstiegen Kasse. Der Preis für Brent-Rohöl aus der Nordsee sank um ein Prozent auf 71,60 Dollar pro Barrel. Zuvor hatten überraschend gesunkene US-Ölvorräte und ein anziehender Kraftstoff-Verbrauch die Ölpreise angetrieben. "Im Moment scheinen die Verbraucher in den USA die Verbreitung der Delta-Variante abzuschütteln", kommentierten die Strategen von Capital Economics. "Es ist jedoch wahrscheinlich, dass wir uns nahe dem Höhepunkt der US-Nachfrage befinden, was deckelnd auf die Ölpreise wirken wird." Belastet wurden die Ölpreise auch durch den aufwertenden Dollar. Das in der US-Währung gehandelte Rohöl wurde deshalb für viele Investoren etwas teurer, was deren Nachfrage dämpfte.

© SZ vom 27.08.2021 / SZ, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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