Devisen, Anleihen, Rohstoffe:Sicherheit weniger gefragt

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Die Optimisten kehren an die Märkte zurück, da sind sichere Anlagen nicht so attraktiv. Das belastet den Dollar, auch Gold und Bundesanleihen werden verkauft.

Am Dienstag sind einige Optimisten an die Märkte zurückgekehrt. Sie hoffen auf ein baldiges Ende des wirtschaftlichen Stillstandes, das trieb die Kurse an den Aktienmärkten nach oben. Entsprechend zogen sich die Anleger aus "sicheren Häfen" wie der Weltleitwährung Dollar zurück. Im Gegenzug verteuerte sich der Euro um knapp einen US-Cent auf 1,0885 Dollar.

Auch das zuletzt wieder gefragte Gold büßte etwas an Wert ein. Die Feinunze des Edelmetalls verbilligte sich um ein halbes Prozent auf 1654 Dollar. "Einige Anleger befürchten, dass die ultra-lockere Geldpolitik der Notenbanken zu Inflation führt", sagte Analyst Peter Fertig vom Analysehaus Quantitative Commodity Research. "Für sie bleiben Gold-Käufe auf diesem Kursniveau attraktiv."

Am Anleihemarkt schlug sich der gestiegene Risikoappetit der Investoren in Verkäufen nieder. Dies trieb die Rendite der zehnjährigen deutschen Staatstitel von minus 0,424 Prozent auf minus 0,314 Prozent. Zudem warteten Anleger gespannt auf die Ergebnisse der Beratungen der Euro-Finanzminister. Diese könnten die Börsenparty schnell verderben, wenn sie sich nicht auf ein gemeinsames Rettungspaket einigten, warnten Analysten der ING Bank.

Die Hoffnung auf eine Einigung der großen Förderländer zur Drosselung des Öl-Ausstoßes schob die Preise zeitweise detulich an. Die Unsicherheit am Markt war jedoch zu groß. Ein Fass der Sorte Brent verteuerte sich zunächst um 3,4 Prozent, kostete zuletzt dann mit 32,26 Dollar 2,4 Prozent weniger. US-Öl WTI sackte am späten Abend sogar um 7,7 Prozent auf 24 Dollar ab. Am Öl-Markt gab es zuletzt heftige Schwankungen. Die Verschiebung der Krisenkonferenz zwischen der Opec und Russland von Montag auf Donnerstag belastet die Preise. Analysten rechnen damit, dass die wichtigsten Ölproduzenten der Welt wie Saudi-Arabien und Russland sich am Donnerstag auf eine Kürzung der Fördermenge verständigen.

© SZ vom 08.04.2020 / cikr, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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