Devisen, Anleihen, Rohstoffe:Pfund Sterling zieht an

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Vielleicht gelingt den Briten doch noch ein geregelter Brexit. Die Spekulation darauf lässt den Kurs des britischen Pfund steigen. Hingegen erhält die Hoffnung auf eine schnelle Regierungsbildung in Italien einen Dämpfer.

Die Hoffnung der Anleger, dass ein ungeregelter Austritt Großbritanniens aus der EU vermieden werden kann, hat den Kurs des britischen Pfund nach oben getrieben. Ein Pfund Sterling verteuerte sich um ein mehr als ein halbes Prozent auf 1,1073 Euro. Die britischen Oppositionsparteien wollen offenbar zusammenarbeiten, um einen No-Deal-Brexit zu verhindern. Labour-Chef Jeremy Corbyn bekräftigte dabei, alles Nötige zu tun, um einen No-Deal-Brexit zu verhindern. Dabei könnten auch neue Gesetze oder ein Misstrauensvotum genutzt werden, erklärten sie. Premierminister Boris Johnson will den Brexit in jedem Fall zum 31. Oktober vollziehen - notfalls auch ohne Abkommen mit der EU.

Dagegen trennten sich die Anleger am Staatsanleihenmarkt von italienischen Papieren. Zuvor hatten Spekulationen auf eine schnelle Regierungsbildung in Italien einen Dämpfer erlitten. Die populistische Fünf-Sterne-Bewegung setzt die Gespräche mit den oppositionellen Sozialdemokraten aus, bis sich diese öffentlich zu einer neuen Koalition unter Führung des amtierenden Regierungschefs Giuseppe Conte verpflichten. Die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen zog daraufhin an, notierte aber mit 1,209 Prozent noch in der Nähe ihres zuvor erreichten Drei-Jahres-Tiefs.

Die Preisrally für das Industriemetall Nickel hält derweil an. An der Londoner Metallbörse zog der Preis für das zur Stahlherstellung benötigte Metall zeitweise um 1,6 Prozent auf 15 910 Dollar je Tonne an, während der vergleichbare Terminkontrakt für Zinn mit 15 740 Dollar ein Drei-Jahres-Tief markierte. Spekulationen auf Angebotsengpässe und eine solide Nachfrage haben den Nickelpreis seit Jahresbeginn um fast 50 Prozent in die Höhe getrieben. Dagegen ist Zinn mit einem Minus von 19 Prozent der größte Verlierer im Metallsektor, nachdem Chinas Schmelzanlagen ihre Produktion deutlich heruntergefahren haben.

© SZ vom 28.08.2019 / SZ, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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