Devisen, Anleihen, Rohstoffe:Ölpreise fallen deutlich

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Trotz einer möglichen Drosselung der Ölförderung der Opec-Staaten sacken die Preise für den Rohstoff erneut deutlich ab.

Spekulationen auf eine sinkende Nachfrage als Folge eines eskalierenden Handelsstreits haben den Ölpreisen am Donnerstag erneut zugesetzt. Hinzu komme das Tauziehen um eine Reduktion der Förderung, sagten Börsianer. Die jüngsten Signale der Organisation der Erdöl exportierenden Staaten (Opec) deuteten darauf hin, dass die Drosselung lediglich bei einer Million statt der erhofften 1,3 Millionen Barrel pro Tag liegen werde. Die Öl-Sorte Brent aus der Nordsee verbilligte sich zeitweise um 5,2 Prozent auf 58,36 Dollar je Fass (159 Liter). Damit kostet Brent im Vergleich zum jüngsten Hoch von 86 Dollar im Oktober 32 Prozent weniger. Der Preis für die US-Sorte WTI fiel um 4,8 Prozent auf 50,30 Dollar. Saudi-Arabien und Russland hatten sich bereits grundsätzlich auf eine Kürzung der Ölförderung zur Stabilisierung der Preise geeinigt. Störfeuer für diese Pläne kommt allerdings aus den USA. Präsident Trump hatte sich vehement gegen Fördersenkungen ausgesprochen.

Daneben zehrte die heftige Diskussion im britischen Parlament um die ausgehandelte Scheidungsvereinbarung zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU erneut an den Nerven der Investoren. Zwar rechneten die Anleger mit einer Ablehnung des Brexit-Deals, sagte Commerzbank-Analystin Esther Reichelt. Da aber unklar sei, was danach komme, spiegele sich dies bislang kaum im Kurs des Pfund Sterling wider. Von Nachverhandlungen über Neuwahlen bis zu einem zweiten Referendum sei fast alles denkbar. Die britische Währung verteuerte sich leicht auf 1,2768 Dollar. Der Euro hielt sich ebenfalls im Plus bei 1,1370 Dollar. Am Dienstag hatte die europäische Gemeinschaftswährung noch bei 1,1344 Dollar notiert.

In dieser Gemengelage waren Bundesanleihen als sichere Anlage erneut gefragt. Im Gegenzug gaben die Renditen der deutschen Staatstitel mit einer Laufzeit von zehn Jahren auf ein Sechs-Monats-Tief von 0,224 Prozent nach.

© SZ vom 07.12.2018 / cikr, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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