Devisen, Anleihen, Rohstoffe:Euro zieht deutlich an

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Eine aufgehellte Stimmung in der europäischen Wirtschaft gibt dem Euro Auftrieb. Er steigt über die Marke von 1,22 Dollar. Hingegen sind Staatsanleihen wenig gefragt, was die Renditen weiter anziehen lässt.

Der Euro hat am Donnerstag nach der Veröffentlichung von Konjunkturdaten merklich zugelegt und ist über 1,22 Dollar gestiegen. In der Spitze kostete die Gemeinschaftswährung 1,2242 Dollar, am Vorabend hatte sie noch deutlich unter der Marke von 1,22 Dollar notiert. Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im Februar überraschend deutlich aufgehellt. Der von der EU-Kommission erhobene Economic Sentiment Indicator (ESI) stieg wesentlich stärker als erwartet. Der Dollar als Weltreservewährung war angesichts der wachsenden Zuversicht weniger stark gefragt.

An den Anleihemärkten ging der Anstieg der Renditen weiter. Die zehnjährigen Bundespapiere rentierten mit minus 0,238 Prozent auf dem höchsten Stand seit Juni 2020. "Durch die immensen Hilfspakete weltweit steigt das Angebot an Staatsanleihen deutlich an", erläuterte Thomas Altmann von QC Partners. "Damit diese alle einen Käufer finden, müssen die Preise für die Papiere fallen und die Renditen entsprechend steigen."

Neben den Anleihen geriet auch Gold unter Verkaufsdruck und fiel um 1,8 Prozent auf 1777 Dollar je Feinunze. Das Edelmetall dient zwar häufig als Inflationsschutz. Wegen der Kosten für seine Lagerung wird es für Investoren bei anziehenden Renditen im Vergleich zu Bonds unattraktiver.

Die Ölpreise erreichten zeitweise neue einjährige Höchstmarken, bevor sie ihre Gewinne wieder abgaben. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete in der Spitze mit 67,70 Dollar ein Prozent mehr als am Vortag. Auf der Nachfrageseite treibt die Hoffnung auf konjunkturelle Besserung, gestützt durch zunehmende Corona-Impfungen die Preise, angebotsseitig hilft die begrenzte Förderung durch große Anbieter wie Saudi-Arabien, die Preise nach unten hin abzusichern. Hinzu kamen Daten aus den USA, die eine deutlich verminderte Ölproduktion wegen des heftigen Wintereinbruchs ergaben.

© SZ vom 26.02.2021 / SZ, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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