Devisen, Anleihen, Rohstoffe:Euro weiter auf Erholungskurs

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Der Euro erzielt am Montag Kursgewinne, obwohl das Bündnis von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die absolute Mehrheit in der Nationalversammlung verloren hat.

Der Euro hat sich von den Rezessionssorgen zu Wochenbeginn relativ unbeeindruckt gezeigt. Auch der Verlust der absoluten Mehrheit in der Nationalversammlung für Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hinterließ keine Spuren. Die Gemeinschaftswährung notierte am Abend um 0,4 Prozent höher bei 1,0535 Dollar. "Offensichtlich sehen die Devisenhändler das Wahlergebnis mit der Euro-Schwäche der vergangenen Woche schon ausreichend eingepreist", kommentierte Thomas Altmann von QC Partners. Berenberg-Volkswirt Holger Schmieding geht davon aus, dass es Macron nun schwerer haben wird, seine europäische Agenda zu fördern, da viele andere politische Kräfte in Frankreich aus seiner Sicht weniger daran interessiert sind, die Integration Europas zu forcieren. Solche Bedenken belasteten die Kurse der zehnjährigen französischen Anleihen. Im Gegenzug stieg die Rendite in der Spitze auf 2,274 Prozent nach 2,206 Prozent am Freitag. Die Stimmung am Krypto-Markt blieb angeschlagen. Der Bitcoin verlor zeitweise 5,1 Prozent auf 19 586 Dollar, erholte sich jedoch von seinen Tagesverlusten und lag zuletzt 0,5 Prozent höher. Am Wochenende war die älteste und bekannteste Cyber-Devise mit 17 588 Dollar zeitweise auf den tiefsten Stand seit Dezember 2020 gefallen. Seit Jahresbeginn hat Bitcoin rund 60 Prozent an Wert verloren. Zins- und Inflationsängste setzen den Kryptowährungen derzeit zu. Zusätzliche Sorgen bereitet die Schieflage von Celsius, einem Anbieter von Kryptowährungskrediten.

Die Furcht vor einer Rezession durch drastische Zinserhöhungen der Notenbanken spiegelte sich auch bei den Industriemetallen wider. Der Preis für Kupfer fiel bis um 2,5 Prozent auf ein Neun-Monats-Tief von 8873 Dollar je Tonne. Die Ölpreise bewegten sich wenig. Starke Impulse blieben am Montag zunächst aus. Die US-Ölsorte WTI stieg um 0,4 Prozent auf 109,91 Dollar je Barrel.

© SZ vom 21.06.2022 / rih, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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