Devisen, Anleihen, Rohstoffe:Euro und Pfund legen zu

Die Krise in Italien scheint gelöst, ein harter Brexit könnte in die Ferne rücken. Auch die Stimmung am Devisenmarkt bessert sich. Der Goldpreis fällt, weil weniger Sicherheiten gefragt sind.

Der Euro ist am Mittwoch leicht gestiegen. Der Kurs der Gemeinschaftswährung kletterte um 0,5 Prozent auf 1,1025 Dollar. Die Kursentwicklung spiegelte die Erleichterung der Anleger über die Entschärfung politischer Krisen, hieß es. Im Rom wollte der amtierende Ministerpräsident Giuseppe Conte Staatspräsident Sergio Mattarella am Mittwoch seinen Vorschlag für ein Kabinett aus populistischer 5-Sterne-Bewegung und sozialdemokratischer PD unterbreiten. Somit steigt die Aussicht auf eine europafreundliche Regierung in Italien. Die Investoren deckten sich mit Anleihen des südeuropäischen Landes ein. Dies drückte die Rendite der zehnjährigen Titel weiter nach unten auf ein Rekordtief von 0,803 Prozent.

Unterstützung erhielt der Euro durch Äußerungen der designierten EZB-Präsidentin Christine Lagarde. Sie bekräftigte zwar ihre Haltung, dass die Geldpolitik im Euroraum locker bleiben müsse. Allerdings lenkte sie während einer Anhörung vor dem EU-Parlament den Blick auf negative Nebenwirkungen der seit Jahren extrem expansiven Ausrichtung der EZB. Lagarde soll Anfang November dem aktuellen EZB-Präsident Mario Draghi nachfolgen.

Das britische Pfund konnte sich zuletzt erholen, nachdem es am Dienstag zunächst auf einen mehrjährigen Tiefstand zum Dollar gefallen war. Die britische Währung verteuerte sich um 0,9 Prozent auf 1,2195 Dollar. Grund für die Erholung war, dass die Wahrscheinlichkeit für einen ungeregelten Brexit etwas gesunken ist. Am späten Dienstagabend war dem britischen Parlament ein erster Schritt gelungen, um einen EU-Austritt ohne Anschlussvereinbarung Ende Oktober zu verhindern. Beim Gold nahmen die Investoren nach den jüngsten Preisanstieg zunächst die Gewinne mit. Im weiteren Handelsverlauf erholten sich die Notierungen. Der Goldpreis stieg um 0,4 Prozent auf 1553 Dollar je Feinunze.

© SZ vom 05.09.2019 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: