Devisen, Anleihen, Rohstoffe:Euro kaum bewegt

Überraschend starke Daten zum US-Einzelhandel haben kaum Einfluss am Devisenmarkt. Derweil greifen die Anleger wegen der Ausbreitung der Deltavariante zu Bundesanleihen. Unruhen im Exportland Südafrika verteuern Nickel.

Konjunkturdaten aus den USA hatten zum Wochenschluss kaum Einfluss auf den Devisenmarkt. Der Euro notierte am Freitag im Verhältnis zum Dollar wenig verändert bei 1,1809 Dollar. Unter dem Gesichtspunkt der Auswirkungen auf Wachstum und Preisdruck betrachteten Händler den überraschenden Anstieg der US-Einzelhandelsumsätze im Juni um 0,6 Prozent zum Vormonat. Experten hatten mit einem Minus von 1,3 Prozent gerechnet. "Da der Schub durch die außerordentlichen Staatsausgaben nachlässt, müssen die Verbraucher, von denen wohl so mancher noch arbeitslos ist, die Last schultern, die Konjunktur in Gang zu halten", sagte Marshall Gittler, Chef-Analyst des Brokerhauses BDSwiss.

Investoren rätselten angesichts steigender US-Verbraucherpreise derzeit, wann genau die US-Notenbank Fed die geldpolitische Unterstützung für die Wirtschaft zurückfahren wird.

Wegen der Ausbreitung der ansteckenderen Delta-Variante des Coronavirus befürchteten einige Anleger, dass der weltweite wirtschaftliche Aufschwung ins Stocken gerät, und griffen zu sicheren Bundesanleihen. Dies drückte die Rendite der zehnjährigen deutschen Staatstitel auf ein Dreieinhalb-Monats-Tief von minus 0,355 Prozent. Am Ölmarkt pendelten die Preise nach ihren jüngsten Verlusten um ihre Vortageswerte. Ein Fass der Sorte Brent kostete zuletzt 73,24 Dollar und damit 0,3 Prozent weniger. Unterdessen stieg der Preis für Nickel in der Spitze um 2,5 Prozent auf ein Fünf-Monats-Hoch von 19 205 Dollar je Tonne. Eine starke Nachfrage treffe auf ein knappes Angebot, sagte Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg. Zudem befürchteten Investoren Lieferausfälle durch die Unruhen im wichtigen Exportland Südafrika. Da die Lagerbestände darüber hinaus zuletzt gesunken seien, werde der Preis hoch bleiben.

© SZ vom 17.07.2021 / SZ, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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