Devisen, Anleihen, Rohstoffe:Euro fällt unter 1,16 Dollar

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Der Dollar bleibt nach wie vor gefragt, obwohl sich die Parteien in den USA im Streit um die Anhebung der Schuldengrenze nicht geeinigt haben. Am Anleihemarkt entspannt sich die Lage.

Der Euro ist am Mittwoch weiter gefallen. Am Abend kostete die Gemeinschaftswährung 1,1597 Dollar und damit 0,8 Prozent weniger als am Vorabend. Damit notierte der Euro so tief wie zuletzt im Juli 2020. Die Anleger am Devisenmarkt verfolgten aufmerksam den Streit um die Anhebung der US-Schuldenobergrenze. Ohne Einigung droht ab Freitag ein "Government Shutdown", die Schließung zahlreicher Behörden. US-Finanzministerin Janet Yellen zufolge könnten die USA ab dem 18. Oktober zahlungsunfähig werden. Dies würde die Börsen nach Einschätzung von Experten weltweit ins Chaos stürzen. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, stieg dennoch auf ein Ein-Jahres-Hoch von 94,38 Punkten. Dies sei ein Zeichen der Zuversicht, dass sich die Beteiligten wie üblich in letzter Minute doch noch zusammenrauften, sagte Marshall Gittler, Chef-Analyst des Brokerhauses BDSwiss.

Nach den zuletzt wieder aufgeflammten Zins- und Inflationssorgen beruhigte sich die Lage zur Wochenmitte an den Rentenmärkten. Die Anleger griffen wieder zu Anleihen, was die Rendite der zehnjährigen Bundespapiere bis auf minus 0,227 Prozent drückte.

Am Rohölmarkt machten die Anleger Kasse und drückten den Preis für die Sorte Brent zeitweise zwei Prozent ins Minus auf 75,50 Dollar je Barrel. "Zudem wächst die Sorge, dass die Stromrationierung in China die dortige Industrie und damit auch die Nachfrage nach Öl und Gas ausbremsen könnte", sagte Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch. Ähnliche Sorgen setzten Kupfer zu, das sich ebenfalls um 0,7 Prozent auf 9206 Dollar je Tonne verbilligte. Allerdings könnte sich dieser Trend umkehren, gab Commerzbank-Experte Fritsch zu bedenken. Der Branchendienstleister SMM habe bereits gewarnt, dass die Stromrationierung zu einem geringeren Ausstoß der chinesischen Kupferhütten führen könne.

© SZ vom 30.09.2021 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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