Devisen, Anleihen, Rohöl:Inflation treibt Dollar nach oben

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Eine überraschend hohe Inflationsrate in den USA befeuert Spekulationen auf eine vorzeitige Zinswende in den USA. Das hilft dem Greenback nach oben. Im Gegenzug gibt der Euro nach.

Eine überraschend hohe US-Inflation hat dem Dollar am Dienstag Auftrieb verliehen. Im Gegenzug gab der Euro knapp einen US-Cent nach auf 1,1772 Dollar. Der unerwartete deutliche Anstieg der Verbraucherpreise in den USA gab Spekulationen auf eine vorzeitige Zinswende der Notenbank Fed neue Nahrung. Das trieb den Greenback zu wichtigen Währungen in die Höhe. Aus den Depots flogen US-Staatsanleihen. Die zehnjährigen Bonds rentierten entsprechend höher bei 1,39 Prozent.

Die Teuerungsrate in den USA ist auf ohnehin hohem Niveau noch weiter angestiegen. Die Inflationsrate kletterte im Juni um 5,4 Prozent zum Vorjahresmonat, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Experten hatten mit einem leichten Rückgang auf 4,9 Prozent gerechnet. Im Mai hatte die Teuerungsrate 5,0 Prozent betragen. "Noch ist der Inflationsspuk nicht vorbei", sagte Ökonom Bastian Hepperle vom Bankhaus Lampe. Derzeit sorgten vor allem Energiepreise, aber auch coronabedingte Nachholeffekte für anhaltenden Inflationsdruck. Doch all diese Einflussfaktoren seien nicht von Dauer und würden bald an Antriebskraft verlieren.

Auch die US-Notenbank (Fed) geht bislang davon aus, dass die anziehende Inflation ein vorübergehendes Phänomen bleibt. Denn im Vorjahresvergleich ergeben sich wegen des Konjunktureinbruchs im Jahr 2020 hohe Preissteigerungsraten. Die Fed stützt die Wirtschaft weiter mit monatlichen Geldspritzen von 120 Milliarden Dollar. Sie will auch an den Anleihekäufen festhalten, bis substanzielle Fortschritte bei der Preisstabilität und der Arbeitslosigkeit erreicht sind.

Starke Exportzahlen aus China stützten die Preise am Ölmarkt. Ein Fass der Nordseesorte Brent kostete mit 76,53 Dollar 1,8 Prozent mehr. Auch ein erneuter möglicher Rückgang der US-Lagerbestände gab den Notierungen Auftrieb. Experten rechnen für die vergangene Woche mit 4,4 Millionen Barrel weniger Rohöl und 1,8 Millionen Barrel weniger Benzin.

© SZ vom 14.07.2021 / SZ, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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