Devisen, Anleihen, Gold:Gold wieder gefragt

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Das Edelmetall ist als Krisenwährung gefragt. Wegen der jüngsten Kursverluste an den Börsen decken sich Anleger mit Gold ein.

Der Euro ist mit leichten Kursgewinnen in die neue Woche gestartet. Die Gemeinschaftswährung wurde am Abend bei 1,1577 Dollar gehandelt, nach 1,1562 am Freitagabend. Dagegen stand der Kurs des britischen Pfund weiter unter Druck. Entgegen jüngster Hoffnungen hatte es am Wochenende bei den Verhandlungen zwischen der Europäischen Union und Großbritannien über einen Austritt des Königreichs aus der EU keinen Durchbruch gegeben. Damit sei es fraglich, ob sich EU und Großbritannien bis zum Gipfel in dieser Woche auf ihre künftigen Beziehungen verständigen, sagte Commerzbank-Analystin Esther Reichelt. "Und selbst wenn sich die Regierungschefs auf einen Kompromiss einigen, bliebe vorerst unklar, ob Premierministerin Theresa May diesen auch zuhause verkaufen kann." Das britischen Pfund fiel bis auf 1,1328 Euro, nach 1,1371 Euro.

Angesichts der jüngsten Kursverluste an den Aktienmärkten deckten sich viele Anleger wieder mit Gold ein. Die Feinunze (31,1 Gramm) verteuerte sich bis um 1,3 Prozent auf 1233 Dollar. "Gold wird bei den Investoren wieder deutlich mehr nachgefragt als zuletzt", sagte Analyst Carlo Alberto De Casa vom Online-Broker Active Trades. Entsprechend bewege sich der Preis. Das zeige sich auch beim größten ETF-Goldfonds SPDR , der wieder Zuflüsse aufweise. Andere Analysten vermuten, dass hinter dem Preisanstieg auch die Sorgen vor einem Scheitern der Brexit-Verhandlungen stehen könnte. Am Anleihemarkt richtete sich die Aufmerksamkeit der Investoren auf Rom. Das italienische Kabinett verabschiedete am Abend den umstrittenen Haushaltsentwurf für das kommende Jahr. Die EU-Kommission moniert die Ausweitung des Defizits auf 2,4 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung des hoch verschuldeten Landes. Italienische Anleihen waren bei Anlegern gefragt, wodurch die Rendite der zehnjährigen Titel bis auf 3,51 von 3,58 Prozent fiel.

© SZ vom 16.10.2018 / rih, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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