Devisen, Anleihen:Europäische Staatspapiere gefragt

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Allein im Gastgewerbe meldeten sich zwischen April 2020 und Februar 2021 laut Statistik 181 000 Menschen arbeitslos. (Foto: Oliver Berg/dpa)

Nach neuen Drohungen im Handelsstreit schichten die Anleger in risikoarme Geldanlagen um. Gold und europäische Staatsanleihen stehen ganz oben in der Gunst der Investoren.

Die Furcht vor den Folgen des Zollstreits für die Weltwirtschaft hat zu Umschichtungen an den Finanzmärkten am Mittwoch und Donnerstag geführt. Die Anleger trennten sich von risikoreichen Geldanlagen wie zum Beispiel Aktien und nahmen verstärkt Kurs auf "sichere Häfen" wie die europäische Staatsanleihen und Gold. Auslöser waren Drohungen aus China, als Reaktion auf US-Strafzölle die Ausfuhr Seltener Erden, die für Elektronik-Produkte benötigt werden, zu beschränken. "China ist der weltgrößte Förderer dieser Rohstoffe und will sie offenbar als Druckmittel nutzen", stellten die Analysten des Brokerhauses PVM fest.

Die Renditen der Staatsanleihen aus vielen Ländern des Euroraums erreichten neue Jahres- oder historische Tiefstände. Die zehnjährigen holländischen Staatspapiere rentierten bei 0,011 Prozent nur knapp über der Null, und auch die finnischen Pendants lagen mit 0,051 Prozent nicht viel höher. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag bei minus 0,178 Prozent. Selbst die italienischen Bonds konnten nach anfänglichen Kursverlusten ins Plus drehen. Die Investoren haben sich letztlich nicht davon abschrecken lassen, dass eine weitere Runde im Konflikt über die Haushaltsplanungen zwischen Rom und Brüssel eingeläutet wird. Gefragt war die "Antikrisen-Währung" Gold, die sich um 0,6 Prozent auf 1288 Dollar je Feinunze verteuerte. Investoren interessierten sich auch für den Schweizer Franken. Der Euro verlor zur Schweizer Währung bis auf 1,1204 Franken. Zum Dollar notierte der Euro mit 1,1136 Dollar kaum verändert.

Die Ölpreise gerieten unter Druck. Die Sorte Brent aus der Nordsee verbilligte sich um mehr als vier Prozent auf 66,50 Dollar je Barrel (159 Liter). Die Rohölbestände der USA waren in der vergangenen Woche weniger gefallen als erwartet. Zuletzt hatte der Handelsstreit zwischen Washington und Peking die Notierungen belastet.

© SZ vom 31.05.2019 / amon, Bloomberg, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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