Deutschlands Unternehmen:Bedrückt, bedröppelt, bedripst

Die Erwartungen der deutschen Wirtschaft liegen einer Umfrage des DIHK zufolge auf dem tiefsten Niveau seit dem Rezessionsjahr 1993.

Die deutsche Wirtschaft kommt aus dem Jammertal nicht heraus. Nach der jüngsten Umfrage des DIHK unter mehr als 21.000 Unternehmen ist in diesem Frühsommer noch immer keine Konjunkturbelebung in Sicht.

"Die deutsche Wirtschaft befindet sich vielmehr weiterhin in einer hartnäckigen Stockungsphase", erklärte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Martin Wansleben, am Dienstag in Berlin. "Die Konjunktur quält sich im Seitwärtsgang. Von einer Besserung bisher keine Spur," sagte er laut Redetext.

Der Euro drückt

Vor Beginn der Pressekonferenz sagte Wansleben, im Jahresdurchschnitt werde die Konjunktur eine "rote Null" schreiben.

In seiner Umgebung hieß es, damit sei mit rezessiven Tendenzen zu rechnen. Die Unsicherheit bei Unternehmen und Konsumenten sitzt der Umfrage zufolge weiterhin tief. Die Geschäftserwartungen seien so schlecht wie seit zehn Jahren nicht mehr, erklärte der DIHK. Nur noch 17 Prozent der Firmen rechneten mit besseren Geschäften als im Vorjahr. 42 Prozent dagegen seien skeptisch.

Dabei mehren sich die Sorgen, dass der Export als bislang einziger Wachstumspfeiler bröckelt. Die abgeflachte Weltkonjunktur sowie der rasante Anstieg des Euro nähmen vielen Exporteuren die Luft zum Atmen. "Kurzfristig muss in Deutschland deshalb auch in den nächsten Monaten mit leichten rezessiven Tendenzen gerechnet werden", erklärte der DIHK.

Allenfalls im Inlandsgeschäft zeigen sich der Umfrage zufolge erste zaghafte Stabilisierungstendenzen. Von einer Belebung könne aber keine Rede sein, sagte Wansleben. Auch der Beschäftigungsabbau gehe weiter. "Er dürfte sich zwar im Jahresverlauf verlangsamen, eine Trendwende am Arbeitsmarkt ist aber nicht zu erwarten."

(sueddeutsche.de/AP)

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