Deutsche Telekom:Zehntausende Stellen sollen bedroht sein

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Der Abbau von Arbeitsplätzen bei der Deutschen Telekom geht womöglich weiter: Bei dem Konzern sind angeblich weitere 35.000 Stellen in Gefahr.

Bei der Telekom sind nach Informationen des Spiegel weitere 35.000 Arbeitsplätze durch Verkäufe oder Umorganisationen bedroht. Dies ergebe sich aus internen Berechnungen, berichtete das Nachrichtenmagazin an diesem Samstag vorab.

Konzernchef René Obermann wollte die Zahl allerdings nicht bestätigen. Es gebe jedoch im Telekom-Konzern weiteren "Anpassungs- und Restrukturierungsbedarf", zitierte das Magazin den Unternehmenschef.

"Es wird Unternehmensbereiche geben, die wir verkaufen oder für die wir Partner suchen - das ist bekannt und alles andere wäre Augenwischerei." Obermann fügte hinzu: "Wenn wir das nicht angehen, ist das Unternehmen insgesamt immer weniger wettbewerbsfähig."

Hochzufrieden zeigte sich Obermann laut Spiegel mit der derzeitigen Vermarktung von DSL-Anschlüssen. "Unser Jahresziel sind 40 bis 45 Prozent der DSL-Neukunden." Derzeit liege die Telekom sogar darüber. Auch der Start des Internet-Fernsehens (IP-TV) vor wenigen Wochen sei sehr ordentlich verlaufen - dem Telekom-Chef zufolge wurden bereits "rund 50.000 Entertain-Pakete verkauft".

Obermann äußerte sich demnach auch erstmals offiziell zu den Tarifen für das neue Apple-Handy, das die Telekom von Anfang November an vermarkten will: "Das Einsteigerpaket wird unter 50 Euro pro Monat kosten und schon massig Internet-Surfen beinhalten."

"Schwierige Zeit"

Im Nachrichtensender n-tv bekannte Obermann derweil, der Arbeitskampf bei der Telekom im Frühjahr habe die Konzernleitung viel Kraft und Nerven gekostet. Die Streikwochen seien "eine schwierige Zeit" gewesen, sagte Obermann im "n-tv Forum" in Kooperation mit der Welt am Sonntag, wie der Sender vorab mitteilte.

"Wir hatten zum Beispiel wochenlang echte Nöte ausgestanden, was passieren würde, wenn der Sozialpartner es schafft, bestimmte Komponenten im Netz, bestimmte Dienstleistungen lahm zu legen und damit eine wirklich große Welle der Entrüstung auszulösen."

"Ich sage Ihnen, wir haben geschwitzt", betonte Obermann. "Das hat Kraft und Nerven gekostet." Der Arbeitskampf um die Auslagerung von rund 50.000 Stellen in konzerneigene Servicegesellschaften unter dem Dach von T-Service war Ende Juni mit einem Kompromiss und Jobgarantien bis 2012 beendet worden. Telekom-Kunden mussten wegen der Streiks wochenlang längere Wartezeiten in Call-Centern und Verzögerungen bei Aufträgen von Technikern hinnehmen.

© AFP/AP/plin - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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