Deutsche Telekom:"Auf dem besten Weg"

Lesezeit: 2 min

Der Bonner Telekom-Konzern hat den Gewinn trotz leichtem Umsatzrückgang gesteigert. Das operative Geschäft sei noch nicht von der Finanzkrise betroffen.

Die Deutsche Telekom hat im dritten Quartal trotz eines leichten Umsatzrückgangs den operativen Gewinn gesteigert. Die Zuspitzung der Finanzmarktkrise habe sich auf die Entwicklung des operativen Geschäfts bislang nicht ausgewirkt, teilte der Konzern am Donnerstag in Bonn mit.

René Obermann blickt optimistisch in die Zukunft - trotz der Finanzkrise. (Foto: Foto: Reuters)

Die Telekom sei auf dem besten Weg, ihre Ziele für 2008 zu erreichen, erklärte Konzernchef René Obermann. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sei im dritten Quartal dank Kostensenkungen um 2,4 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro gestiegen, der Umsatz ging hingegen um 1,5 Prozent auf 15,5 Milliarden Euro zurück. Hier spielten auch der starke Euro und Verkäufe eine Rolle.

Unter dem Strich wies der Konzern einen Gewinn von 895 Millionen Euro aus nach 256 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Hier wirkten sich unter anderem Steuern und gesunkene Personalkosten aus. Die Telekom rechnet für 2008 weiter mit einem bereinigten Ebitda von rund 19,3 Milliarden Euro, im kommenden Jahr soll es stabil bleiben oder leicht steigen.

Anteil an DSL-Neukundengeschäft gesteigert, Festnetzgeschäft rückläufig

Im abgelaufenen Quartal hat die Telekom ihren Anteil am hart umkämpften DSL-Neukundengeschäft deutlich gesteigert. Mit einem Anteil von 49 Prozent verzeichnete das Unternehmen den höchsten Wert seit 2004, wie die Telekom am Donnerstag in Bonn mitteilte.

Im dritten Quartal wurden 344.000 Neukunden gewonnen. Das Internetfernsehangebot "Entertain" buchten inzwischen 333.000 Kunden, auf das Gesamtjahr gesehen will die Telekom hier rund eine halbe Million Verträge abschließen.

Bei der Zahl der Anschlussverluste im Festnetzgeschäft verzeichnete die Telekom mit 574.000 den niedrigsten Stand in diesem Jahr. Insgesamt rechnet der Konzern damit zwischen 2,5 bis 3,0 Millionen Telefonkunden zu verlieren.

Auch auf dem deutschen Mobilfunkmarkt macht der Telekom der harte Wettbewerb zu schaffen. Der Umsatz von T-Mobile Deutschland ging im dritten Quartal um 2,8 Prozent zurück.

Das Ebitda stieg um zwölf Prozent, allerdings ist darin auch ein Einmalertrag durch den Verkauf immaterieller Vermögenswerte enthalten. Das wichtige Auslandsgeschäft wurde erneut durch Wechselkurseinflüsse belastet. Auf das Ergebnis von T-Mobile USA drückte auch im dritten Quartal der Kurs des Dollar.

In Euro betrachtet stieg der Umsatz um 2,7 Prozent, während auf Dollar-Basis zweistellige Wachstumsraten verzeichnet wurden. Auch in Großbritannien wurden Gewinn und Umsatz nicht nur den harten Wettbewerb und regulatorische Eingriffe, sondern auch das im Vergleich zum Euro starke Pfund geschmälert. Die Telekom setzt deshalb auf die Märkte in Mittel- und Osteuropa, wo sie erneut zweistellige Wachstumsraten verzeichnete.

Im Ergebnis der Geschäftskundensparte T-Systems machte sich vor allem der Verkauf der Media & Broadcast und Active Billing bemerkbar. Ohne diese Umsätze und Wechselkurveränderungen sank der Gesamtumsatz lediglich um 2,2 Prozent.

© sueddeutsche.de/Reuters/dpa/akh/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: