Deutsche Bank:Ackermann will an die Uni

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2010 wird Deutsche-Bank-Boss Ackermann abtreten. Der Nachfolger steht noch nicht feststeht, doch der Banker hat schon feste Pläne.

Der Zeitpunkt könnte besser nicht sein: Den Mannesmann-Prozess erledigt und neue Rekordzahlen im Blick, bekräftigt Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann, dass spätestens 2010 für ihn Schluss ist.

Deutsche-Bank-Boss Josef Ackermann will sich 2010 aus dem Geschäft zurückziehen. (Foto: Foto: dpa)

Auch wenn Ackermann keinen Zweifel daran lässt, dass er bis zu seinem Ausscheiden die Zügel fest in der Hand hält, dürften Nachfolgespekulationen damit neue Nahrung bekommen.

Die Ankündigung Ackermanns, der die Bank seit 2002 führt, sei zumindest ein "Zeichen für mögliche Kandidaten, dass sie sich warm laufen können", meint Dieter Hein vom unabhängigen Analysehaus fairesearch.

Wird Nachfolge kurzfristig geregelt?

Die meisten Beobachter gehen allerdings davon aus, dass die Nachfolge an der Spitze der größten deutschen Bank erst sehr kurzfristig vor Ackermanns Ausscheiden geregelt werden wird.

Ackermann selbst nährt diese Erwartung im Spiegel-Interview: "Wir sind eine Bank mit vielen Talenten. Da wird sich zur rechten Zeit schon die richtige Lösung finden."

Als einer der aussichtsreichsten Kandidaten gilt bislang der Inder Anshu Jain, einer der beiden Chefs des Investmentbankings, des Ertragsmotors der Bank. Presseberichten zufolge lernt Jain inzwischen Deutsch - und macht sich damit als möglicher Vorstandsvorsitzender des DAX-Schwergewichts noch interessanter.

"Sicher hilft es, wenn man Deutsch spricht, um in Deutschland als Sprecher der Bank aufzutreten", sagt Ackermann.

Kein Wechsel in den Aufsichtsrat

Sich selbst verschafft der zwischenzeitlich viel gescholtene Manager zusätzliche Pluspunkte mit der Versicherung, nach seinem Abtritt nicht in den Aufsichtsrat seines Konzerns zu wechseln. "Ich hoffe, dass das Signalwirkung hat", sagt Klaus Nieding von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW).

Laut DSW leitet in 14 von 30 DAX-Unternehmen der ehemalige Vorstandschef den Aufsichtsrat. Die Aktionärsschützer halten das für problematisch.

Ackermann, der am 7. Februar 59 Jahre alt wird, will seine Erfahrungen nach eigenem Bekunden lieber "an der Uni oder vielleicht auch im gesellschaftlichen Bereich" weitergeben.

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