Deutsche Bahn:Stolpe sieht Börsengang erst nach 2006

Der Bundesverkehrsminister hält im Gegensatz zu Bahnchef Mehdorn die Bahn für noch nicht reif, sich schon 2006 aufs Parkett zu wagen. Erst müssten noch deutliche Sanierungsfortschritte gemacht werden.

Der Nachrichtenagentur AP sagte Stolpe: "Nach dem heutigen Erkenntnisstand ist der Börsengang 2006 nicht möglich."

Anderseits halte er ihn aber auch nicht für ausgeschlossen, "wenn Entwicklungen eintreten, die wir heute noch nicht kennen".

Grundsätzlich unterstütze er die Bahn und halte den Gang an die Börse für richtig und notwendig, um mehr Investitionsmittel zur Verfügung zu haben, betonte Stolpe.

Er teile aber die Auffassung der Gutachter, dass es zuvor noch deutlichere Sanierungsfortschritte geben müsse. Bislang sei das Unternehmen noch nicht kapitalmarktfähig.

Zugleich bestand der SPD-Politiker darauf, dass die Bahn bei allen aus dem Verkehrswege-Investitionsprogramm der Bundesregierung finanzierten Projekten ihren Eigenanteil von 20 Prozent beisteuert.

Ausbau des Schienennetzes

"Die Bahn hat damit gegenwärtig noch Probleme, und wir sind bemüht, gemeinsam Wege zu finden, wie die Neu- und Ausbauten beim Schienennetz so umfassend wie möglich vorgenommen werden können", sagte Stolpe.

Aus dem zwei Milliarden Euro umfassenden Verkehrswege-Investitionsprogramm der Bundesregierung soll die Bahn bis 2008 für den Neu- und Ausbau des Schienennetzes zusätzlich 750 Millionen Euro erhalten.

Bei voller Ausnutzung der Summe würde ihr Eigenanteil 150 Millionen Euro betragen. Laut Stolpe verhandelt er derzeit mit der Bahn über die Prioritäten und bereitet Finanzierungsvereinbarungen vor.

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