Der Mut, weiterzumachen:Juniorchef mit Lehrlingsvertrag

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Eine Arbeiterin in der Wollspinnerei einer Textilfabrik, 1938. Die bayerische Tuchfabrik Mehler stellte im 19. Jahrhundert auf industrielle Fertigung um - und verhinderte so ihren Untergang. (Foto: Süddeutsche Zeitung Photo)

Maximilian Mehler ist 25, die Firma seiner Familie 372 Jahre alt. Sie ist die älteste Tuchfabrik Deutschlands. Und obwohl die Textilindustrie hierzulande als Krisenbranche gilt, will er den Betrieb übernehmen.

Von Uwe Ritzer, Tirschenreuth

Die Begriffe "Hollywood" und "Oscar" fallen erst spät und nebenbei. Lieber redet Maximilian Mehler über Stoffe ganz allgemein, über Wolle und Weben, den Unterschied zwischen rauerem und weicherem Stoff. Für ein paar Stunden hat er seine Ausbildung in der Färberei unterbrochen, wo man tunlichst nicht in einem adrett-lässigen Outfit arbeiten sollte, wie der 25-Jährige es jetzt trägt: Lodenjacke, Jeans, Pulli, Schuhwerk und Brille voll im Trend. Ganz Juniorchef. Maximilian Mehler hat internationales Management in München, Granada und Montréal studiert und soll in absehbarer Zeit die Firma übernehmen, die seiner Familie gehört. In elfter Generation und einer Branche, die es in Deutschland eigentlich nicht mehr gibt.

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