Debitel:Hauptsache verkauft

Das Schweizer Telekommunikationsunternehmen Swisscom hat seine Tochter Debitel an einen Finanzinvestor verkauft. Offenbar hat es dabei lediglich ein Drittel der noch vor fünf Jahren gezahlten Summe zurückerhalten.

Der Mobilfunkprovider Debitel wird einem Pressebericht zufolge an die englische Investmentgesellschaft Permira verkauft. Der Schweizer Telefonkonzern Swisscom erhalte 900 Millionen Euro für die 97-prozentige Beteiligung an Debitel, berichtete die SonntagsZeitung. Swisscom wollte am Sonntag zu dem Bericht keine Stellung nehmen. Der Konzern hatte Debitel 1999 übernommen und dafür laut Zeitung 2,8 Milliarden Euro bezahlt.

Debitel auf gutem Wege

Unterdessen berichtete die Tageszeitung Die Welt, Debitel habe 2003 sein Nettoergebnis gegenüber dem Vorjahr vermutlich deutlich verbessert. "Wir hatten ein sehr gutes viertes Quartal", sagte Debitel-Vizechef Achim Egner der Zeitung. 2002 habe der Jahresüberschuss 40 Millionen Euro betragen.

Ziel sei es gewesen, diese Marke mindestens wieder zu erreichen. Bis zum dritten Quartal hatte Debitel dem Bericht zufolge bereits ein Nettoergebnis von 30 Millionen Euro erreicht. Die ersten beiden Monate dieses Jahres sein zwar schwächer als die Vergleichsmonate 2003 gewesen, räumte Egner ein. Er erwarte dennoch ein sehr gutes Gesamtjahr.

Großter netzunabhängiger Anbieter Deutschlands

Die deutsche Swisscom-Tochter vermarktet unter ihrem Namen Mobilfunkverträge für die Anbieter T-Mobile, Vodafone sowie die zu KPN gehörende E-Plus. Debitel ist mit rund 10 Millionen Kunden der größte netzunabhängige Mobilfunkanbieter Deutschlands. Nach Einschätzung von Analysten hat das Stuttgarter Unternehmen einen Wert von rund einer Milliarde Euro.

Permira war im vergangenen Jahr einer Studie der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) zufolge mit mehr als sechs Milliarden Euro der größte Finanzinvestor in Deutschland. Die Gesellschaft ist unter anderem am TV-Abosender Premiere beteiligt.

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