"Das Kapital":Die Wiederentdeckung des Herrn Marx

In der Finanzkrise genießt die Kapitalismus-Kritik von Karl Marx neue Wertschätzung - vor allem in Hessen.

Es gebe eine deutlich gesteigerte Nachfrage nach seinen Werken, stellt Jörn Schütrumpf vom Berliner Karl-Dietz-Verlag fest, der die Bücher von Marx und Friedrich Engels verlegt.

Karl Marx - im März hatte er seinen 125. Todestag (Foto: Foto: dpa)

Der Verlag verkaufte demnach den ersten Band des dreibändigen Hauptwerks von Marx, "Das Kapital", in diesem Jahr bereits 1500 mal - 2007 waren es 1300 Exemplare, 2006 800 Stück und 2005 lediglich 500 Exemplare.

Das neue Interesse an Marx sei aber nicht allein der Finanzkrise geschuldet, sondern der wachsenden Unsicherheit in der Gesellschaft, sagte er sueddeutsche.de. Die einen wendeten sich der Kirche zu, die anderen Marx.

Zum Jahresende könnte der Absatz seinen Aussagen zufolge noch schneller zunehmen. Besonders gefragt ist das "Kapital" in Hessen.

Auch Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) hatte sich Ende September als Marx-Kenner geoutet: "Gewisse Teile der marxistischen Theorie" seien "doch nicht so verkehrt", sagte er dem Spiegel.

Ein maßloser Kapitalismus mit all seiner Gier fresse sich am Ende selbst auf.

© sueddeutsche.de/AFP/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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