Code Red:"Der Wurm ist ein ekliges Ding"

"Code Red" hat bei seinem zweiten Angriff rund 80.000 Rechner angegriffen. Jetzt bereitet er sich auf die dritte Attacke vor.

Experten zufolge hat der Computerwurm "Code Red" rund 80.000 Rechner attackiert und die Site des US-Verteidigungsministeriums gestört. Das Internet wurde aber entgegen den Befürchtungen nicht lahm gelegt.

"Code Red" verbreitet sich langsamer als beim ersten Mal. (Foto: Collage: Susanne Meidl / Martin Wallner)

"Der Virus verbreitet sich langsamer als beim ersten Mal", sagte Roman Danyliw, Experte für Internetsicherheit an der Carnegie Mellon University im US-Bundesstaat Pennsylvania. Seiner Ansicht nach wird das "Code Red"-Problem kommenden Monat wiederkehren.

"Der Wurm ist ein ekliges Ding", sagte US-Major Barry Venabel in Colorado Springs, von wo die US-Armee ihre Computernetzwerke beobachtet. Das Verteidigungsministerium hatte beim vorherigen Auftreten des Wurms seine Websites für die Öffentlichkeit gesperrt. Venabel machte keine näheren Angaben zu den Störungen. Die offizielle Site des US-Präsidialamtes war nach Angaben des Sprechers, Ari Fleischer, nicht betroffen.

Experten zufolge wird sich der Wurm noch bis zum 20. August weiter verbreiten und voraussichtlich den Internet-Verkehr beeinflussen. "Der Wurm hat 19 Tage Zeit, um hier zu sitzen und sich zu verbreiten, doppelt so lang wie letztes Mal", sagte Marc Maiffret von eEye Digital Security. In vier Tagen könne beurteilt werden, wie sich das Ding weiter entwickele.

"Code Red" hat seit dem ersten Auftreten nach Schätzung von Experten bislang rund 1,2 Milliarden Dollar (rund 2,7 Milliarden Mark) Schaden angerichtet. Allein die Kosten des Säuberns, der Überwachung und des Überprüfens der Systeme auf "Code Red" beliefen sich auf 740 Millionen Dollar, sagte Michael Erbschloe von Computer Economics, einem Forschungsunternehmen in Kalifornien. Die Produktivitätsverluste beim ersten Angriff des Computerwurmes würden auf 450 Millionen geschätzt.

Quelle: Reuters

© N/A - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: