Chemiekonzern:BASF macht Verluste

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Der Chemiekonzern meldet für das zweite Quartal 878 Millionen Euro Verlust, der Umsatz schrumpft um zwölf Prozent. Für das dritte Quartal macht BASF wenig Hoffnung.

Die Corona-Krise und eine schwache Nachfrage der Autoindustrie belasten weiterhin die Geschäfte des Chemiekonzerns BASF. "Nach wie vor ist die Corona-Pandemie eine große Herausforderung für uns alle", sagte der Vorstandsvorsitzende Martin Brudermüller bei der Vorlage der Quartalszahlen am Mittwoch in Ludwigshafen. Für das Gesamtjahr 2020 gibt BASF angesichts der anhaltend hohen Unsicherheit der wirtschaftlichen Entwicklung weiterhin keine Ziele aus.

Auch im laufenden dritten Quartal rechnet das Unternehmen mit keiner wesentlichen Verbesserung gegenüber dem zweiten Quartal beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sowie vor Sondereinflüssen. BASF begründete dies mit einer im August generell niedrigeren Nachfrage und der Saisonalität des Agrargeschäfts.

Der Dax-Konzern hatte schon zuvor Eckdaten zum zweiten Quartal vorgelegt. Im Zeitraum April bis Juni schrumpfte der Umsatz wie bereits bekannt im Vergleich zum Vorjahr um zwölf Prozent auf 12,7 Milliarden Euro. Der Konzern führte dies vor allem auf einen Nachfrageeinbruch aus der Automobilindustrie zurück. Besser lief es für BASF im Geschäft mit Aromainhaltsstoffen, Pharma und Humanernährung. Auch die Pflanzenschutzmittel- und Saatgut-Sparte entwickelte sich etwas besser.

Unter dem Strich entfiel auf die Anteilseigner der BASF auch wegen Abschreibungen auf die Beteiligung Wintershall Dea infolge des Ölpreisrutsches ein Verlust von 878 Millionen Euro. Hier hatte vor einem Jahr dank eines Buchgewinns wegen der Zusammenführung des Öl- und Gasgeschäfts der Tochter Wintershall mit dem Rivalen Dea noch ein dickes Plus von fast sechs Milliarden Euro gestanden.

Bereits vor der Corona-Krise hatte Brudermüller ein Sparprogramm aufgesetzt, um den Konzern profitabler zu machen. Die geplante Streichung von 6000 Stellen wurde schon im April um ein Jahr auf Ende 2020 vorgezogen. 2019 hatte das Unternehmen weltweit bereits 3100 Jobs abgebaut.

Unterdessen soll der Verkauf der Bauchemie-Sparte im dritten Quartal und der des Pigmentgeschäfts im vierten Quartal abgeschlossen werden - vorausgesetzt, es liegen alle kartellrechtlichen Zustimmungen vor, teilte BASF mit. Das Unternehmen sehe keine wesentlich erhöhten Risiken für den Abschluss der Transaktionen aufgrund der Corona-Pandemie, hieß es weiter.

© SZ vom 30.07.2020 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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