Cerberus liebäugelt mit Immobilienverkauf:Frustrierter Renditejäger

Noch vor kurzem galten deutsche Wohnbaugesellschaften bei angelsächsischen Finanzinvestoren als Schnäppchen. Doch vor dem Hintergrund steigender Zinsen und niedriger Mieten sieht die US-Gesellschaft Cerberus das inzwischen anders.

Cerberus wolle die rund 20.000 Gewerkschaftswohnungen der hannoverschen Baubecon verkaufen, hieß es.

"Das Portfolio ist auf dem Markt", sagte eine mit der Situation vertraute Person. Cerberus sei unzufrieden, weil das Portfolio nicht die erhoffte Rendite bringe. Ein zweiter Insider sprach ebenfalls davon, dass der Finanzinvestor den Markt sondiere.

Branchenkreisen zufolge hatte Cerberus beim Kauf im November 2005 mehr als eine Milliarde für die Baubecon gezahlt. Auch die Financial Times Deutschland berichtete von den Verkaufsplänen.

"Noch keine Entscheidung gefallen"

Ein Sprecher von Cerberus sagte hingegen, es sei noch keine Entscheidung gefallen. "Es werden zur Zeit verschiedene Optionen geprüft, der Verkauf des Portfolios ist dabei eine Option", sagte er.

Das Interesse an den Wohnungen sei groß. Wann es zu einer Entscheidung kommen soll, sagte der Sprecher nicht.

Private-Equity-Gesellschaften kauften in den vergangenen Jahren hunderttausende Wohnungen und blätterten dafür Milliarden auf den Tisch.

Sie stellen mittlerweile aber fest, dass sich Mieterhöhungen in wenig attraktiven Regionen schwer durchsetzen lassen. Auch die Privatisierung der Objekte läuft vielfach schleppend. Hinzu kommt, dass seit geraumer Zeit die Zinsen steigen und damit die Rendite für die Finanzinvestoren sinkt.

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