Carlos Slims Aufstieg mit America Movil:Nur Bill Gates ist reicher

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Die zwei reichsten Männer der Welt kamen bisher aus den USA. Nun hat sich laut "Forbes" der Telekommunikations-Tycoon Carlos Slim aus Mexiko zwischen sie gequetscht.

Der mexikanische Telekommunikations-Tycoon Carlos Slim Helu ist der zweitreichste Mann der Welt. Slim habe den US-Investor Warren Buffet auf den dritten Platz verdrängt und rücke Microsoft-Gründer Bill Gates auf die Fersen, berichtete das US-Wirtschaftsmagazin Forbes am Mittwoch auf seiner Website.

"Die Armut wird nicht durch Gaben beseitigt" - Multimilliardär Carlos Slim Helu aus Mexiko. (Foto: Foto: AP)

Buffet überholt, Gates auf den Fersen

Slim habe Buffet Ende März aufgrund von Kurssteigerungen für die Aktien seines Unternehmens Telmex überholt und verfüge nun über ein Vermögen von 53,1 Milliarden Dollar (rund 39,6 Milliarden Euro), 700 Millionen Dollar mehr als Buffet.

In den vergangenen 14 Monaten habe der 67-Jährige 23 Milliarden Dollar dazugewonnen. Dies habe er vor allem der starken mexikanischen Wirtschaft zu verdanken sowie einem um die Hälfte gestiegenen Börsenwertes seiner Firma im vergangenen Jahr. Allein seit der Veröffentlichung des letzten Forbes-Rankings der Milliardäre Anfang März häufte Slim dem Bericht zufolge vier Milliarden Dollar an.

Mexikanische Wirtschaft stärker

Der Mexikaner könnte mit seinem rasanten Aufstieg sogar Gates von dessen angestammtem ersten Platz auf der Liste der Superreichen verdrängen. Der frühere Software-Unterehmer, der im Jahr 2000 seinen Chefposten bei Microsoft abgab und sich nun seiner Wohltätigkeits-Stiftung widmet, besitzt ein Vermögen von 56 Milliarden Dollar.

23 Milliarden in 14 Monaten Laut Forbes macht Slims Vermögen etwa sieben Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung Mexikos aus. Zum Firmenimperium des Milliardärs gehört unter anderem America Movil.

Dieses Unternehmen steht derzeit im Interesse der Öffentlichkeit, weil America Movil zusammen mit der weltweit größten Telekommunikationsgruppe AT&T Gespräche über eine Mehrheitsbeteiligung an der italienischen Olimpia-Holding führt.

Diese Holding kontrolliert wiederum die angeschlagene italienische Telefongesellschaft Telecom Italia. Nach Meinung von Beobachtern könnte America Movil nur an den lateinamerikanischen Beteiligungen der Italiener interessiert sein und eine Zerschlagung des restlichen Konzerns befürworten - ein Vorwurf, den das Management von America Movil zurückweist.

Nicht nur "herumlaufen wie der Weihnachtsmann"

Anfang des Jahres hatte Carlos Slim auch Kritik zurückgewiesen, wonach sein Unternehmen ein Monopol sei. Der Mexikaner kritisierte zudem Gates und Buffet dafür, einen großen Teil ihres Reichtums in wohltätige Stiftungen gesteckt zu haben. "Die Armut wird nicht durch Gaben beseitigt", sagte er laut "Forbes". Das Unternehmertum könne mehr für die Gesellschaft bringen als "herumzulaufen wie der Weihnachtsmann".

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