Cargolifter:Luftschiffentwickler ringt mit dem Insolvenzverwalter

Mit einem Gegenkonzept zu den Plänen des Insolvenzverwalters will die angeschlagene Cargolifter eine Zerschlagung des Unternehmens verhindern.

Über eine von der Industrie, dem Land als Hauptgläubiger und den Aktionären getragene Liegenschaftsgesellschaft solle der Standort im brandenburgischen Brand erhalten und für verschiedene Märkte weiterentwickelt werden, sagte Alleinvorstand Hans-Georg Engelken am Freitag in Berlin.

Für die Auffanglösung seien in einer Anlaufphase von drei Jahren sechs bis acht Millionen Euro erforderlich, die "idealerweise" zu je einem Drittel von den Beteiligten aufgebracht werden sollten. Das Land habe Unterstützung über entsprechende Programme signalisiert.

Forderungen von mehr als 100 Millionen Euro

Das Unternehmen, das in einer riesigen frei tragenden Halle bei Berlin gigantische Luftschiffe für Schwertransporte bauen wollte, hatte vor knapp einem Jahr Insolvenz angemeldet. Die zahlreichen Gläubiger haben laut Insolvenzverwalter Rolf-Dieter Mönning mehr als 100 Millionen Euro Forderungen angemeldet.

Mönning, der das Vorgehen des Vorstandes kritisiert, hält den Erhalt des Unternehmens angesichts des Forderungsvolumens für illusorisch. Er verhandelt über den Verkauf des Vermögens mit Investoren. Auch Mönning will die Leichter-als-Luft-Technologie erhalten und den Standort vermarkten.

Für seine Pläne muss Engelken, der von Aktionärsvertretern und Lieferanten unterstützt wird, möglichst schnell die Gläubiger des Unternehmens gewinnen. Hauptgläubiger sind das Land Brandenburg und frühere Mitarbeiter, hinzu kommen Aktionäre und Lieferanten.

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