Bundesligarechte:Arena begibt sich auf Brautschau

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Der Sportrechtevermarkter erklärt, wie er sich die Zukunft vorstellt. Darin soll vor allem Kabel Deutschland - möglicherweise aber auch Premiere eine Rolle spielen.

Der neue Pay-TV-Partner der Fußball-Bundesliga, Arena, strebt eine Kooperation mit dem Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland (KDG) an. "Ich gehe davon aus", sagte der Geschäftsführer der Arena Sport Rechte und Marketing GmbH, Bernard de Roos, am Donnerstag in München.

Bereits vor Vergabe der Rechte am Mittwoch war über eine Zusammenarbeit der Arena-Muttergesellschaft Unity Media und KDG spekuliert worden.

Allerdings schloss de Roos auch eine Sublizensierung von Übertragungsrechten an den Bezahlsender Premiere nicht kategorisch aus.

Kooperationspartner für die Fläche

Premiere war am Mittwoch als großer Verlierer der Vergabe leer ausgegangen. Der Börsenwert des Unternehmens hatte sich daraufhin nahezu halbiert.

KDG verfügt mit knapp zehn Millionen angeschlossenen Haushalten über eine größere Reichweite als die drei zu Unity Media gehörenden Kabelnetzfirmen Ish, Iesy und Telecolumbus, die etwa sieben Millionen Haushalte versorgen.

Zudem verfügen die Münchner über ein eigenes Pay-TV-Angebot mit etwa 320.000 Kunden.

Unity/Arena muss sich nach Kooperationspartnern umsehen, um die der Deutschen Fußball Liga zugesagte flächendeckende Abdeckung sicherstellen zu können.

Was, wie und von wem zukünftig berichtet wird, verriet der Arena-Geschäftsführer nicht. Arena sei gut vorbereitet. "Wir haben schon sehr, sehr viele Hausaufgaben gemacht und werden das professionell umsetzen." Konkrete Angaben werde es erst im Frühjahr 2006 geben.

De Roos wiederholte lediglich die bereits am Vortag bekannten Eckdaten. So werde das Pay-TV-Angebot von der Saison 2006/2007 an unter 20 Euro liegen. Klar sei außerdem, dass der neue TV-Sender nicht unter dem Namen Arena vorgestellt werde. "Wir bauen eine eigene neue Redaktion in München auf. Das ist einer der besten Medienstandorte." Arena werde sich die beste Produktion und Redaktion leisten. Namen wollte er nicht nennen.

Eine Sublizensierung von Rechten an Premiere schloss de Roos zumindest nicht aus. Auch Premiere-Chef Georg Kofler hatte sich am Mittwoch dafür offen gezeigt.

Bisherigen Premiere-Nutzern soll der Wechsel aber leicht gemacht werden. Deren Decoder seien auch für den Empfang des neuen Angebots technisch ausreichend.

Übertragungen der Bundesliga-Spiele soll es künftig auch im Internet geben. Dafür hat die Deutsche Telekom die Rechte erworben. "Fußball ist zweifelsohne ein sehr attraktives Angebot", sagte Telekom-Vorstandsmitglied Walter Raizner. Die Telekom baut ein Hochgeschwindigkeits-Glasfasernetz auf, mit dem Live-Übertragungen via Internet möglich sind. Bis Mitte 2007 sollen 50 Großstädte angeschlossen sein.

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