Bundesagentur für Arbeit:Starker Herbst macht Jobsuchende glücklich

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Die Zahl der Arbeitslosen ist im September deutlich gesunken - auf den niedrigsten Stand seit fast zwölf Jahren. Das hat auch Auswirkungen auf den Finanzüberschuss der Behörde.

Insgesamt waren im zuende gehenden Monat 3,543 Millionen Menschen als arbeitslos registriert. Das sind 162.000 Menschen weniger als im Vormonat und 694.000 weniger als im September 2006.

Auf Monatssicht fiel die Arbeitslosenquote von 8,8 auf 8,4 Prozent, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag in Nürnberg mitteilte. Dabei handele es sich um den niedrigsten Septemberstand seit mindestens 15 Jahren.

Maßgeblich für die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt sei das gute konjunkturelle Umfeld, hieß es. Noch niedriger war die Arbeitslosenzahl zuletzt im Oktober 1995.

Optimistischer Ausblick

Die Herbstbelebung nach Beendigung der Sommerferien falle besonders stark aus, sagte der Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise. Die Arbeitslosigkeit sei deutlicher zurückgegangen als im Durchschnitt der vergangenen Jahre. Als Grund nannte Weise die gute konjunkturelle Lage.

Den kommenden Monaten blickt der Agentur-Chef optimistisch entgegen: "Die Arbeitskräftenachfrage bleibt auf hohem Niveau", versprach er.

Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes erhöhte sie sich die Erwerbstätigkeit im August um 638.000 Personen (plus 1,6 Prozent) auf 39,71 Millionen. Das ist der höchste Wert seit der Wiedervereinigung.

Volkswirte reagiert positiv auf die neuesten Daten. "Diese Zahlen liegen deutlich über den Erwartungen und sind aus unserer Sicht sehr erfreulich. Das konjunkturelle Umfeld spricht dafür, dass der positive Trend weiter anhält", sagte Alexander Koch von Unicredit.

Bernd Weidensteiner von der DZ Bank erwartet, dass sich der anziehende Arbeitsmarkt mittelfristig spürbar auswirkt. "Der Trend am Arbeitsmarkt sollte sich einige Zeit so fortsetzen. Die Sozialkassen werden davon profitieren, die Steuereinnahmen und der bisher lahme private Konsum."

Prognose nach oben geschraubt

Nach den überraschend guten Arbeitsmarktzahlen hob die BA ihre Finanzprognose für das laufende Haushaltsjahr an. "Wir rechnen jetzt mit einem Überschuss von 6,0 bis 6,5 Milliarden Euro", sagte BA-Chef Weise. Ursprünglich war im Etat ein Minus von 4,3 Milliarden eingeplant.

Eine weitere Senkung des Beitrags zur Arbeitslosenversicherung unter die zum Jahreswechsel geplanten 3,9 Prozent machte Weise jedoch vom weiteren Verlauf der Konjunktur abhängig. "Wenn alles so kommt wie prognostiziert, dann wird der Spielraum für eine weitere Beitragssenkung da sein."

© sueddeutsche.de/AP/Reuters/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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