Britische Visionen:Großbritannien soll 2007 Euroland werden

Tony Blair will dafür sorgen, dass auch in Großbritannien spätestens 2007 mit Euromünzen bezahlt werden kann. Davor muss er eine Wahl gewinnen und die vom Pfund überzeugten Briten für die Gemeinschaftswährung begeistern.

Zu diesem Zweck möchte er die Regierung dazu bringen, sich öffentlich zum Ziel und zum Datum 2007 zu bekennen. Das berichtet der Independent ohne Angabe von Quellen.

Vermutlich werde Blair nach den nächsten Wahlen, die im Mai oder Juni 2005 stattfinden werden, ein Referendum über den Beitritt ansetzen, so das Blatt weiter.

Übergangsphase

Da es selbst bei einem positiven Ausgang des Referendums bis zur Einführung der Euro-Scheine und -Münzen zwischen 24 und 30 Monaten dauern kann, müsste die Abstimmung auf jeden Fall bis Herbst 2005 stattfinden, damit Blair den von ihm anvisierten Termin halten kann.

In einer Übergangsphase von sechs Monaten könnte das Pfund weiterhin als Parallelwährung fungieren.

Widerwilliger Schatzkanzler

Schatzkanzler Gordon Brown hat sich hingegen klar dagegen ausgesprochen, einen Termin für den Beitritt zur Eurozone zu nennen. Die angespannte Beziehung zwischen Blair und Brown hat sich seit dem Wiedererstarken der konservativen Tory-Partei wieder etwas verbessert.

Somit ist es möglich, dass es Blair gelingt, seinen Schatzkanzler zu überzeugen, sich seinem Vorhaben anzuschliessen.

Umfragen zufolge will die Mehrheit der Briten am Pfund festhalten.

© sueddeutsche.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: