Börsengang:Start mit Hindernissen

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Bei dem Erfurter Halbleiterhersteller X-Fab, dessem Börsengang mit großer Hoffnung entgegengesehen wird, häufen sich die Schwierigkeiten.

Die Erfurter X-Fab AG als erster Börsenkandidat seit mehr als einem Jahr hat Startschwierigkeiten. Der Beginn der Zeichnungsfrist für die Aktien sei um einen Tag auf Freitag vertagt, bestätigte am Donnerstag ein Unternehmenssprecher. Die Frist Ende wie vorgesehen am 16. März. Die erste Notierung des Halbleiterherstellers an der Börse solle wie vorgesehen am 19. März erfolgen.

X-Fab-Sprecher wiegelt ab

Bei der Preisspanne von 10 bis 14 Euro pro Aktie und dem am Mittwoch vorgestellten Bankenkonsortium gebe es keine Veränderungen, sagte der Sprecher weiter. Der Verkaufsprospekt sei inzwischen verfügbar. Das Fehlen des gesetzlich vorgeschriebenen Prospekts einen Tag vor dem ursprünglich geplanten Beginn der Zeichnungsfrist hatte für Kritik bei Finanzinvestoren und Aktionärsschützern gesorgt. Aus Unternehmenskreisen hieß es, Grund für den Aufschub sei Abstimmungsbedarf beim Verkaufsprospekt.

Die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) hingegen hat dem Halbleiterhersteller mangelhafte Vorbereitung auf den für den 19. März geplanten Börsengang vorgeworfen. "Das war ganz klar ein Fehlstart", sagte Aktionärsschützer Christoph Öfele. Das Fehlen des gesetzlich vorgeschriebenen Verkaufsprospekts einen Tag vor Beginn der Zeichnungsfrist bezeichnete er als dilettantisch. "Das wirft kein gutes Licht auf die Konsortialbanken, aber auch den Vorstand des Unternehmens", sagte er.

Schutzgemeinschaft klagt an

"Es ist schade, dass es nach fast zweijähriger Pause bei Börsengängen deutscher Unternehmen so läuft." Auswirkungen auf das Börsenklima für eine Reihe anderer Unternehmen, die bereits in den Startlöchern stehen, sieht Öfele jedoch nicht. Er rechne bei anderen Kandidaten mit mehr Transparenz.

X-Fab hatte den Beginn der Zeichnungsfrist um einen Tag auf Freitag verschoben, weil der Emissionsprospekt am Mittwoch noch nicht vorlag. "Der Verkaufsprospekt ist die wichtigste Informationsquelle, damit sich Anleger ein Bild über das Unternehmen machen können", sagte Öfele. Die Schutzgemeinschaft fordere deshalb seit langem, dass er nicht erst einen Tag vor dem Start des öffentlichen Angebots, sondern bereits eine Woche vor Zeichnungsbeginn zugänglich ist. "Sonst kann der Aktienkauf zum Blindflug werden."

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