Boeing gegen Airbus:A380 — nur ein Dumpingvogel?

Der Kampf um die Marktführerschaft geht in eine neue, schmutzige Runde. Jetzt wirft Boeing den Europäern vor, den neuen Überjumbo A380 nur mit Hilfe von Dumpingpreisen und Subventionsverschwendungen in den Markt zu drücken. Airbus weißt den Vorwurf als "lächerlich" zurück.

Der US-Flugzeugbauer Boeing hat seinem europäischen Konkurrenten Airbus nach einem Zeitungsbericht Dumping-Praktiken beim Verkauf des neuen Großraumflugzeugs A380 vorgeworfen. Wie der in London erscheinende Guardian unter Berufung auf den für Marketing zuständige Boeing-Vizepräsident Randy Baseler berichtete, soll Airbus die ersten 129 Bestellungen für den 555-Sitzer mit Preisabschlägen von 40 Prozent ergattert haben. Airbus wies die Anschuldigungen nach dem Bericht als "lächerlich" zurück.

Kostendeckung unmöglich?

Von dem Großraumflugzeug würden niemals genügend gebaut, um die staatlichen Zuschüsse von 3,5 Milliarden US-Dollar zurückzahlen zu können, zitiert der Guardian Baseler weiter. Die weltweite Nachfrage nach solchen Maschinen sei mit 320 Stück deutlich geringer als die von der EADS-Tochter angegebenen 1138 Flugzeuge. Es sei für Airbus geradezu unmöglich, die Marke von 250 verkauften A380 zu erreichen, um die Kosten zu decken.

Ein Airbus-Sprecher bezeichnete nach den Angaben des Guardian die Aussagen Baselers als "absoluten Quatsch". "Die Annahme, dass wir um die Welt ziehen und versuchen, das Flugzeug zu verschleudern, damit es abhebt, ist Unfug", zitierte die Zeitung einen Insider.

Das neue Großraumflugzeug ist eines der Schlüsselmodelle von Airbus. 2006 soll bei Singapore Airlines der erste A380 in Dienst gestellt werden. Airbus hatte seinen US-Wettbewerber im vergangenen Jahr erstmals bei den Auslieferungen überflügelt.

© sueddeutsche.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: