So stammen nicht nur die deutschen Chefs von VW, Ford, Opel und Fiat ursprünglich aus dem Haus des bayerischen Premiumherstellers, sondern auch die Vorstände zahlreicher Zulieferer und Nischenhersteller, berichtet das Wirtschaftsmagazin DMEuro in seiner aktuellen Ausgabe.
"Bei BMW lernen Führungskräfte unternehmerisch zu denken, Verantwortung zu übernehmen und Entscheidungen selbstständig zu treffen", erklärt Barbara Hartmann, Autoexpertin der Personalberatung Heidrick & Struggles das Interesse der Konkurrenz an BMW-Managern.
Leitstern der Branche
Damit wird BMW zum Leitstern der Autobranche. So baut Opel-Vorstandschef Carl-Peter Forster den angeschlagenen Konzern nach dem Modell aus Bayern um. "Er verändert die Strukturen so, wie er es bei BMW erfahren hat: Schneller, direkter, kürzere Wege, autonome Entscheidungen", sagt Personalberaterin Hartmann.
VW-Chef Bernd Pischetsrieder führt Führungsleitlinien nach BMW-Vorbild ein und Fiat-Deutschlandchef Klaus Fricke verändert den Vertrieb nach bayerischem Muster.
Modell BMW. Seit immer mehr ehemalige BMW-Manager in wichtige Positionen bei der Konkurrenz aufgerückt sind, werden die Strategien des bayrischen Autobauers zum Vorbild.
Festes Netzwerk
Sei es der Ausbau der Modellpalette, die Organisation des Vertriebs oder die Philosophie der Mitarbeiterführung - BMW prägt die Strukturen der Branche, berichtet das Magazin weiter.
Sogar mit einem festen Netzwerk: Regelmäßig trifft sich ein Club von etwa 30 Ex-BMW-Managern, darunter Webasto-Vorstand Wolfgang Thurow und W.E.T.-Automotive-Chef Peter Paul Moll.
Zugleich bildet eine aktive Förderung des Managementnachwuchses die Basis dafür, dass der Weggang von Spitzenkräften nicht dazu führt, dass BMW personell ausblutet. "Ohne gute Leute geht's nicht; sie sind das Fundament", sagt BMW-Vertriebsvorstand Michael Ganal.
"Einer der gefragtesten Arbeitgeber Europas zu sein ist deswegen für uns eine wichtige Sache", erklärt er und ergänzt selbstbewusst: "Wir haben die Nase vorn, weil wir die besten Mitarbeiter kriegen."