Vor 16 Jahren zertrümmerte ein schnauzbärtiger Schafzüchter namens José Bové eine McDonalds-Filiale im Süden Frankreichs. Der Mann, immerhin Vorsitzender des Bauernverbands, wollte dies als Protest gegen amerikanische Strafzölle auf Roquefort verstanden wissen. Denn McDonalds ist in den Augen der Franzosen nicht nur der Inbegriff von miesem Essen, sondern auch von fieser Globalisierung. Oder besser gesagt: war.
Denn inzwischen ist ausgerechnet ein französisches Start-up auf globalem Siegeszug: Anders als einst Bové und anders auch als der US-Konkurrent Uber setzen die Jungs von Blablacar dabei auf Kooperation statt auf Konfrontation. Sie schimpfen nicht auf "ein Arschloch namens Taxi", sondern helfen den Leuten lieber, ihre Benzinkosten bei einer längeren Fahrt zu teilen. Die nette Art überzeugt auch Investoren: Der Unternehmenswert wird auf mehr als eine Milliarde Dollar geschätzt. Und nun kooperiert Blablacar auch noch mit McDonalds. Allein in Deutschland macht der Dienst etwa 200 Filialen der Fastfoodkette zu offiziellen Treffpunkten. Wer sich beim Mitfahrdienst anmeldet, bekommt noch einen Gutschein für Burger und Fritten.
Der Randalierer Bové musste damals übrigens für zwei Monate ins Gefängnis. Er fuhr in seinem Traktor hin. Blablacar gab's noch nicht. Und vielleicht hätte der Dienst ihm auch gar nicht gefallen.