Betriebskrankenkassen:Sinkende Beiträge dank Rekordüberschuss

Die Betriebskrankenkassen haben in der Bilanz für 2004 noch besser abgeschnitten als die anderen gesetzlichen Versicherer.

Die Gesetzlichen Krankenkassen haben nach Hochrechnungen der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK) 2004 einen Überschuss von drei Milliarden Euro erzielt.

Das sei die Folge der Gesundheitsreform, berichtet der Focus. Die Techniker Krankenkasse rechne sogar mit einem Plus von insgesamt etwa 3,5 Milliarden Euro.

Der Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums, Klaus Vater, konnte auf dpa-Anfrage zwar keine Zahlen bestätigen, geht aber ebenfalls von einem "erheblichen Überschuss" aus.

Nach Abzug von zwei Milliarden Euro für die Schuldentilgung könnte mit den verbleibenden Überschüssen der durchschnittliche Krankenkassenbeitrag rein rechnerisch um bis zu 0,15 Prozentpunkte sinken, errechnete der Focus.

"Viertes Quartal besser als erwartet"

Primus bei der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sind die Betriebskrankenkassen (BKK). Sie erwirtschafteten nach einem Handelsblatt-Bericht 2004 einen Rekordüberschuss von 1,2 Milliarden Euro.

"Der Grund ist, dass das vierte Quartal weit besser gelaufen ist, als wir erwartet hatten" sagte BKK-Sprecher Florian Lanz in dem Bericht. Insgesamt hätten die BKK deutlich besser abgeschnitten als alle anderen Kassenarten.

Während die Einsparungen durch die Gesundheitsreform rückläufig gewesen seien, hätten sich die Einnahmen deutlich verbessert, erläuterte Lanz. Insgesamt 20 Betriebskrankenkassen hätten dies zum Anlass genommen, ihre Beitragssätze bereits zum Jahreswechsel zu senken.

Mit 14,6 Millionen Versicherten haben die BKK einen Marktanteil von rund 20 Prozent. Nach dem Bericht erwirtschafteten sie aber rund ein Drittel des für die gesamte GKV erwarteten Überschusses.

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