Bestechungsskandal:Ex-Infineon-Chef klagt Millionen-Abfindung ein

Im Schmiergeldskandal bei Infineon wird Ulrich Schumacher von der Staatsanwaltschaft als Beschuldigter geführt. Der Ex-Konzernchef betrachtet sich aber als unschuldig und beansprucht daher zügig seine Abfindung.

Der frühere Infineon-Chef Ulrich Schumacher will seine gesperrten Abfindungszahlungen jetzt vor Gericht einklagen.

Schumachers Anwälte hätten beim Landgericht München eine Klage auf Erfüllung der ausstehenden Ansprüche eingereicht, sagte ein Sprecher des Managers am Dienstag.

Infineon hatte die Raten-Zahlungen auf Eis gelegt, nachdem die Staatsanwaltschaft erklärt hatte, sie führe im Schmiergeldskandal bei Infineon inzwischen auch Schumacher als Beschuldigten. Schumacher betonte nun erneut, er habe nie auch nur einen Cent Bestechungsgeld angenommen.

Abgang vor anderthalb Jahren

Infineon hatte sich vor gut anderthalb Jahren von Schumacher getrennt. Beide Seiten einigten sich auf eine Abfindung von gut fünf Millionen Euro. Eine Infineon-Sprecherin erklärte, dem Unternehmen liege bisher keine Klage Schumachers vor. Zu den Äußerungen Schumachers wollte sie keine Stellungnahme abgeben.

Im Mittelpunkt der Schmiergeld-Affäre steht das frühere Vorstandsmitglied Andreas von Zitzewitz. Er soll von der Schweizer PR-Firma BF Consulting zwischen 2002 und 2004 für die Vermittlung von Motorsport-Sponsoringverträgen 259.000 Euro Schmiergeld erhalten haben.

Teure Sportwagen

Der frühere Chef der Infineon-Speichersparte, Harald Eggers, soll 50.000 Euro bekommen haben. Inzwischen untersucht die Staatsanwaltschaft auch Vorwürfe gegen Schumacher. Laut Medienberichten wird Schumacher von einem Zeugen beschuldigt, die PR-Firma habe teure Sportwagen unter Wert an Schumacher verkauft.

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