BenQ-Pleite:Schluss, aus, vorbei

Nun ist die BenQ-Pleite offiziell: Die letzte Chance auf eine Übernahme ist vertan, nun wurde das Insolvenzverfahren eröffnet.

Wie eine Sprecherin des Amtsgerichts Münchens am Dienstag mitteilte, sei das Insolvenzverfahren drei Monate nach dem Zusammenbruch des Unternehmens mit Beginn des neuen Jahres eröffnet worden.

Die frühere Handysparte von Siemens hatte ursprünglich 3000 Mitarbeiter in Deutschland, zuletzt waren noch gut 1000 aktiv. Neben der Zentrale in München sind auch die Standorte Bocholt und Kamp-Lintfort von dem Debakel betroffen. Der Betrieb wird nun eingestellt.

Frist lief ab

Insolvenzverwalter Martin Prager hatte bis zum Jahreswechsel nach Investoren gesucht. Nach Informationen des Betriebsrates gab es zuletzt jedoch nur noch einen ernsthaften Interessenten für die Reste der ehemaligen Siemens- Handysparte. Dabei soll es sich um eine Investorengruppe aus dem IT- und Halbleiterbereich gehandelt haben, die von einem Münchner Rechtsanwalt vertreten wurde. Am 31.12.2006 endete jedoch die Frist für eine Übernahme von BenQ.

Die Gerichtssprecherin betonte allerdings, dass es nicht ausgeschlossen sei, dass Interessenten nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens zumindest einzelne Teile des Unternehmens aus der Insolvenzmasse herauskaufen.

Die meisten Beschäftigten haben ihre Hoffnung jedoch längst aufgegeben. Ein Teil von ihnen hat beim früheren Besitzer Siemens neue Jobs gefunden. Die übrigen sollen in zwei Beschäftigungsgesellschaften vorübergehend aufgefangen werden.

"Verantwortung liegt bei Siemens"

Nach Einschätzung des Bezirksleiters der IG Metall Bayern, Werner Neugebauer, ist die Verantwortung für die Insolvenz in erster Linie beim Siemens-Management zu suchen. Siemens stehe vor dem Scherbenhaufen seines ehemaligen Handy-Geschäfts, sagte Neugebauer. "Die Beschäftigten und die gesamte Gesellschaft zahlen nun die Zeche für das Versagen hoch dotierter Manager."

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