Beate Uhse:Läden mit Rundungen

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Der Erotikkonzern will seine lange angekündigten Shops speziell für Frauen nun im Frühjahr 2004 erstmals in deutschen Großstädten eröffnen. Die Einrichtung wurde von Studentinnen der Universität der Künste in Berlin entwickelt.

Die Inneneinrichtung wird viele Rundungen entlang der Wände aufweisen, hinter denen sich Frauen in Ruhe über die Produkte informieren können, wie der Vorstandschef der Beate Uhse AG, Otto Christian Lindemann berichtete.

"Wir wollen wieder runder, weicher werden", sagte er. Lindemann gab erstmals Details der seit rund zwei Jahren geplanten Shops preis, die dem Konzern einen weiteren Wachstumsschub bringen sollen.

Starke Zuwächse

In den ersten neun Monaten ist der Konzernumsatz um 8,2 Prozent auf 197,1 Millionen Euro gestiegen, wobei der Versandhandel mit 24 Prozent Zuwachs den stärksten Schub verzeichnete. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) stieg um 12,4 Prozent auf 14,0 Millionen Euro.

Nach der Sommerflaute habe sich der Konsum in Deutschland deutlich belebt und der Konzern im Oktober und November wieder sehr gut aufgeholt, berichtete Lindemann.

Bis Jahresende werden nach seiner Einschätzung ein Umsatz von 260 Millionen Euro und ein Ergebnis vor Steuern von 18,8 Millionen Euro "mit Sicherheit erreicht werden". Der Konzern beschäftigt rund 1200 Mitarbeiter.

Softe Linie

Die "softere" Linie für Frauen, die bereits in Großbritannien und Norwegen in fünf Läden getestet wird, soll im Frühjahr 2004 in Großstädten wie Hamburg, Berlin, München und Frankfurt Einzug halten.

In den Läden werden im Eingangsbereich Wellness-Produkte wie Parfüm, erotisierende Öle und Körperpuder sowie unter der Rubrik "Lusttrend" exotisch gewürzte Schokolade und Erotik-Tees angeboten. Im hinteren Bereich werden Dessous, Erotik-Artikel sowie Accessoires wie Strumpfbänder oder auch Liebesbriefpapier zu finden sein.

Hemmschwellen abbauen

Mit dieser Aufteilung in hellem, freundlichen Ambiente will das Unternehmen die Hemmschwelle bei Frauen abbauen, Erotik-Läden zu betreten. Gleichzeitig wolle man sich damit von klassischen Wäscheläden abgrenzen, berichtete Lindemann.

Der Name für die Filialen, für die Studentinnen der Universität der Künste in Berlin maßgeblich das Konzept mit gestaltet haben, soll in der nächsten Woche in Berlin bekannt gegeben werden.

Mit der weicheren Linie besinne sich das Unternehmen wieder auf die Philosophie der 2001 verstorbenen Firmengründerin Beate Rotermund: "Sie hat die Frauen geliebt", sagte Lindemann.

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