Baugenehmigungen:Weniger neue Wohnungen in Planung

Es dauert vielerorts lang, bis genehmigte Wohnungen fertig gestellt sind. (Foto: Christian Endt, Fotografie & Lic)

In den ersten Monaten dieses Jahres haben Deutschlands Bauämter weniger neue Wohnungen genehmigt als im Vorjahreszeitraum. Es werden vor allem weniger Eigenheime geplant.

Von Benedikt Müller, München

In Deutschland werden in diesem Jahr weniger neue Wohnungen geplant als im Vorjahr. Von Januar bis Mai haben Bauämter bundesweit 137 100 neue Wohnungen genehmigt. Das sind 7,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, meldet das Statistische Bundesamt am Donnerstag. Die Entwicklung fällt regional aber unterschiedlich aus: So wurden 11,3 Prozent weniger Einfamilienhäuser genehmigt, die vorwiegend auf dem Land entstehen. Die Zahl der geplanten Wohnungen in Mehrfamilienhäusern stieg hingegen um vier Prozent - auf den höchsten Wert seit 19 Jahren. Diese Geschosswohnungen sind eher in den Städten zu finden.

Allerdings dauert es derzeit einige Jahre, bis genehmigte Wohnungen auch wirklich fertiggestellt werden; stark ausgelastete Baufirmen und Handwerker oder Anwohner-Proteste verzögern Bauprojekte vielerorts.

Zudem ist Bauen in den Städten ziemlich teuer geworden: So wird beispielsweise in Berlin jede dritte Neubau-Wohnung für mehr als 5000 Euro pro Quadratmeter angeboten. Das berichtet der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) in Berufung auf das Institut Empirica. Nur jeder sechzehnte Berliner Haushalt könne sich eine Wohnung in dieser Preisklasse leisten. Projektentwickler verkauften deshalb den Großteil der Neubau-Wohnungen an Kapitalanleger, die selbst nicht einziehen, sondern die Immobilie vermieten wollen. Berliner Wohnungen sind bei Investoren aus dem europäischen Ausland, aus Russland oder China beliebt, weil die Preise immer noch niedriger sind als in anderen europäischen Metropolen.

© SZ vom 14.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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