Baubranche:Spektakuläre Firmenpleiten

Alljährlich gehen einige tausend Baufirmen Pleite und mehrere zehntausend Arbeitsplätze verloren. Doch für überregionale Schlagzeilen sorgten nur die Insolvenzen einiger Großunternehmen.

2002 - Philipp Holzmann: Zweieinhalb Jahre nach einer spektakulären Rettungsaktion von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) stellt der Frankfurter Konzern Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Die meisten der knapp 11.000 Mitarbeiter im Inland (weltweit 23.000) kommen später bei anderen Firmen unter. Auch 15.000 Arbeiter bei Zulieferern sind betroffen. Weit über eine Milliarde Euro Schaden.

Diese Bauarbeiter in Berlin haben noch Arbeit. (Foto: Foto: ddp)

1994 - Schneider-Immobilien: Nach dem Abtauchen des Frankfurter Immobilienkaufmanns Jürgen Schneider melden Gläubiger Forderungen von 6,7 Milliarden DM (3,4 Mrd Euro) an. Schneider hatte mit falschen Angaben über Flächen und erzielbare Mieten Kredite erschwindelt - eine Blamage für die Großbanken. Etwa 1000 kleine Handwerker bleiben auf ihren Forderungen sitzen.

1982 - Neue Heimat: Der gewerkschaftseigene Wohnungskonzern mit mehr als 4000 Beschäftigten gerät nach Bereicherungsvorwürfen gegen die Vorstandsriege in eine Schieflage. Zum Schluss ist das Hamburger Unternehmen mit rund 17 Milliarden DM (8,7 Mrd Euro) verschuldet und wird 1986 zum symbolischen Preis von einer Mark an einen Berliner Bäcker verkauft. Nach misslungener Sanierung werden die Immobilien einzeln verscherbelt.

1979 - Beton- und Montierbau: Die Pleite des Düsseldorfer Unternehmens BuM betrifft 18.000 Beschäftigte. Die fünftgrößte Baugesellschaft war gescheitert, weil sie bei geringem Eigenkapital kräftig expandiert hatte und Forderungen aus dem Ausland nicht beglichen wurden. Mit geschönten Bilanzen wurden Banken, Aktionäre und Lieferanten um Millionensummen betrogen.

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