Bahn:Beschäftigungsgarantie bis 2010

Bei den Tarifverhandlungen haben Konzernchef Mehdorn und die Gewerkschaft eine Kompromissformel gefunden: Senkung der Arbeitskosten bei gleichzeitigem Verzicht auf Entlassungen.

"Wir haben uns auf Eckpunkte verständigt", sagte der Sprecher der Gewerkschaft Transnet, Michael Klein, am Mittwochabend in Berlin. Die Gewerkschaften hätten sich mit der Bahn geeinigt, dass betriebsbedingte Kündigungen bis 2010 ausgeschlossen bleiben. Im Gegenzug sollen die Arbeitskosten um 5,5 Prozent gesenkt werden.

Einigung mit den Gewerkschaften: Bahnchef Hartmut Mehdorn. (Foto: Foto: dpa)

Die endgültige Einigung wollen die Tarifparteien in einer weiteren Verhandlungsrunde Mitte Dezember erzielen. Die kleinere Lokführer-Gewerkschaft GDL hatte am Treffen aber nicht teilgenommen.

Der Transnet-Vorsitzende Norbert Hansen und die GDBA sprachen von einem "ersten großen und richtigen Schritt" in den Gesprächen für rund 150.000 Beschäftigte. Mehdorn sagte, beide Seiten hätten sich bewegt und "einen guten Schritt in Richtung Wettbewerbsfähigkeit der Bahn" getan. Mehr sei wirtschaftlich aber nicht vertretbar.

Die Eckpunkte sehen vor, zum 1. Januar 2005 einen Tarifvertrag in Kraft zu setzen, der bis zum 31. Dezember 2010 laufen soll. Bis dahin sollen Beschäftigte, die mindestens fünf Jahre im Konzern tätig sind, vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt sein.

Beteiligung der Beschäftigten am Unternehmenergebnis

Das aktuelle Beschäftigungsbündnis läuft Ende 2004 aus. Vereinbart wurde zudem, die Beschäftigten künftig am Unternehmensergebnis zu beteiligen.

Die Arbeitskostensenkung von 5,5 Prozent soll laut Bahn "primär" durch eine Erhöhung der Arbeitszeit erreicht werden.

Nach Angaben der Gewerkschaften ist über die konkrete Umsetzung aber noch zu sprechen. Die Bahn hatte unter anderem eine Rückkehr zur 40-Stunden-Woche ins Gespräch gebracht. Bei der verlangten Entlastung kam der Konzern den Gewerkschaften damit nochmals entgegen. Zuletzt war eine Senkung der Arbeitskosten um sechs Prozent gefordert worden.

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