Angesichts der Wirtschaftskrise hält der Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-Jürgen Weise, einen Anstieg der Arbeitslosenzahl auf knapp vier Millionen für möglich.
"Ab der zweiten Jahreshälfte sind nach heutigem Stand 3,6 Millionen möglich. In einem besonders schlechten Monat könnte auch die Zahl von vier Millionen Arbeitslosen in Sichtweite geraten", sagte Weise dem Magazin Focus nach einem Vorabbericht.
Wenn sich allerdings die düstersten Prognosen bewahrheiteten, müsse neu gerechnet werden, fügte er hinzu.
Die Erwerbslosenzahl war im November auf knapp unter drei Millionen auf eine Quote von 7,1 Prozent gesunken. Der ab Januar von jetzt 3,3 Prozent auf 2,8 Prozent sinkende Beitragssatz zur Arbeitslosenversicherung sei bis Mitte 2010 sicher zu halten, beteuerte Weise. "Dann müssen wir sehen".
Bereits für Dezember erwartet Weise steigende Arbeitslosenzahlen und eine Zunahme der Kurzarbeit, was aber saisonbedingt normal sei. Er habe die Hoffnung, "dass die Firmen qualifizierte Mitarbeiter halten. Ich bin daher zuversichtlich, dass der Abschwung auf dem Arbeitsmarkt weniger dramatisch wird, als viele aktuell befürchten."