Automobilbranche:Volvo könnte chinesisch werden

Die Volvo-Mutter Ford kämpft mit Milliardenverlusten - und könnte darum die schwedische Automarke an den chinesischen Chery-Konzern verkaufen.

Der chinesische Autohersteller Chery erwägt Medienberichten zufolge eine Übernahme des renommierten Konkurrenten Volvo.

Das Wirtschaftsmagazin Caijing schrieb am Montag, der chinesische Aufsteiger habe Kontakt zu Banken und anderen potenziellen Kapitalgebern für eine Übernahme des schwedischen Unternehmens vom angeschlagenen US-Konzern Ford aufgenommen. Die Kosten könnten bei umgerechnet mehr als drei Milliarden Euro liegen.

US-Hersteller brauchen Geld

Der Plan des Privatunternehmens aus dem zentralchinesischen Wuhu befinde sich jedoch noch in der Anfangsphase und sei bislang auch nicht der Provinzbehörde zur Genehmigung vorgelegt worden. Zudem dementierte ein Assistent der Chery-Führung, die sich noch nicht über das Geschäft geeinigt habe.

Der mit Milliardenverlusten kämpfende Ford-Konzern hatte bereits die britischen Traditionsmarken Land Rover und Jaguar an die indische Tata-Gruppe verkauft. Immer wieder wird spekuliert, dass auch die Tochter Volvo zur Disposition stehen könnte.

Die US-Autohersteller brauchen Geld, um die Verluste im US-Markt auszugleichen. Angesichts der Rekord-Spritpreise kaufen die Amerikaner deutlich weniger der schweren Geländewagen und Pick-Ups, die die Modellpalette der US-Autobauer dominieren.

Chery gilt als einer der am schnellsten wachsenden Hersteller auf dem sich rasant entwickelnden chinesischen Automarkt. Die chinesische Branche versucht unter anderem durch Ankäufe aus dem Ausland international wettbewerbsfähig zu werden.

So hatte vor einiger Zeit die Shanghai Automotive Industry Corp. (SAIC) Teile des zusammengebrochenen britischen Herstellers Rover aufgekauft. Chery ging im vergangenen Jahr - noch zu Zeiten von Daimler-Chrysler - eine Partnerschaft mit dem US-Autohersteller Chrysler zum Bau kompakter Autos ein.

© sueddeutsche.de/dpa/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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