Automobil:Volkswagen bot sich DaimlerChrysler an

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Die Wolfsburger haben in den vergangenen Jahren aus Sorge vor einer Übernahme durch Finanzinvestoren dem Wettbewerber DaimlerChrysler mehrfach eine Beteiligung offeriert.

"Volkswagen hat in den vergangenen Jahren das Thema mehrfach auf den Tisch gebracht", sagte ein Sprecher von DaimlerChrysler am Freitag in Stuttgart. Dies habe aber zu keinem Ergebnis geführt. Damit reagierte DaimlerChrysler auf einen Bericht des Magazins Focus, bei Volkswagen habe neben Porsche auch DaimlerChrysler einsteigen wollen.

Ein VW-Sprecher in Wolfsburg wollte weder zu den Äußerungen des DaimlerChrysler-Sprechers noch zu dem Bericht Stellung nehmen. Am Sonntag hatte der Sportwagenbauer Porsche bekannt gegeben, dass er sich mit 20 Prozent an Volkswagen beteiligen wolle. Inzwischen hat Porsche schon mehr als zehn Prozent der VW-Aktien im Besitz.

Derzeit Gespräche über gemeinsame Projekte

Insgesamt wird der Einstieg bei VW die Schwaben etwa drei Milliarden Euro kosten. Porsche-Chef Wendelin Wiedeking hatte den Coup strategisch begründet. Volkswagen werde vor einer möglichen feindlichen Übernahme geschützt, Porsche stabilisiere gleichzeitig sein eigenes Geschäftsmodell.

Focus berichtete weiter, dass DaimlerChrysler-Chef Jürgen Schrempp an der Idee eines Einstiegs bei VW Gefallen gefunden habe, die endgültige Entscheidung aber seinem designierten Nachfolger Dieter Zetsche überlassen wollte.

Dazu hörte man am Freitag hingegen bei DaimlerChrysler, Schrempp habe Bedenken gegen eine VW-Beteiligung gehabt und dieses Thema schließlich nicht weiterverfolgt.

In der Vergangenheit gab es zwischen den Konzernspitzen von VW und DaimlerChrysler mehrfach Gespräche über mögliche Kooperationen. Bei diesen Gelegenheiten habe VW den Punkt einer Beteiligung auf die Tagesordnung gebracht, berichtet DaimlerChrysler.

Ob erst kürzlich über dieses Thema noch gesprochen worden sei, wollte der Konzern nicht sagen. Der DaimlerChrysler-Sprecher bestätigte, dass derzeit Gespräche mit Volkswagen zu einzelnen Projekten stattfinden. Diese betreffen zum Beispiel Transporter und Minivans. Über den Inhalt der Gespräche gab DaimlerChrysler keine Auskunft.

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