Autohersteller:Daimler und Chrysler gehen endgültig getrennte Wege

Der deutsche-amerikanische Autokonzern DaimlerChrysler hat den Verkauf der Chrysler-Mehrheit an den Finanzinvestor Cerberus engültig abgeschlossen. Zum Scheidungstermin muss der schwäbische Autobauer aber noch einmal tief in die Tasche greifen.

Der deutsche-amerikanische Autokonzern DaimlerChrysler ist Geschichte. Der Verkauf der Chrysler-Mehrheit an den Finanzinvestor Cerberus sei abgeschlossen, teilte der Autobauer am Freitag in Stuttgart mit.

80,1 Prozent an Chrysler hält nun Cerberus, 19,9 Prozent bleiben bei Daimler. Nach neun Jahren Firmenehe mit hohen Einbußen muss der schwäbische Autobauer aber zum Scheidungstermin noch einmal tief in die Tasche greifen: Die Stuttgarter haben Chrysler zusätzlich bis zu 1,5 Milliarden Dollar als Kredit versprochen, damit der verlustreiche US-Autobauer seine Verbindlichkeiten bedienen kann.

Chrysler stehe vor dem Hintergrund der "sehr volatilen US-Kreditmärkte" eine Kreditlinie von insgesamt zwei Milliarden Dollar zur Verfügung, davon trage Cerberus 500 Millionen. Das Darlehen mit einer Laufzeit von sieben Jahren, das marktüblich verzinst werde, solle Chrysler einen "guten Start als erfolgreiches, selbstständiges Automobilunternehmen" ermöglichen, erklärte Daimler.

Trennung belastet den Konzern

Die Trennung belastet den Konzern, dessen Aktionäre am 4. Oktober der Umbenennung in Daimler AG zustimmen sollen, im laufenden Jahr netto mit drei bis vier Milliarden Euro: Einen Großteil des Kaufpreises von 5,5 Milliarden Euro muss Daimler direkt an Chrysler weiterreichen. Am 29. August will der Konzern näher erläutern, wie die Transaktion sich auf seinen Jahresabschluss auswirkt.

Der Stuttgarter Konzern verkleinerte seinen Vorstand auf sechs Mitglieder. Chrysler-Chef Tom LaSorda sowie Eric Ridenour und Tom Sidlik schieden aus. Finanzvorstand Bodo Uebber übernahm zusätzlich die Verantwortung für den Einkauf.

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