Auto-Industrie:Audi auf Rekordfahrt

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Trotz der Rückschläge im Deutschland-Geschäft hat die VW-Tochter im ersten Halbjahr 2004 das beste Verkaufsergebnis ihrer Unternehmensgeschichte erzielt.

Von Norbert Sturm

Der Autohersteller erzielte mit 389.970 weltweit ausgelieferten Autos sein bislang bestes Verkaufsergebnis.

Die Marke mit den vier Ringen schnitt der Stückzahl nach vor allem in Großbritannien (plus 9,2 Prozent), Spanien (plus 11,9 Prozent), Osteuropa (plus 17 Prozent) und Japan (plus 8,2 Prozent) besser als je zuvor ab.

Rabattschlachten in den USA

Gebremst wurde der Konzernerfolg allerdings durch die um 7,4 Prozent geschmälerten Verkäufe in den USA, wo Rabattschlachten das Geschäft beeinträchtigten. Der Konzern will dort nicht um jeden Preis expandieren.

Andere Audi-Firmen hielten Schritt. Die italienische Luxuswagen-Tochter Lamborghini konnte ihren Absatz mit 922 Fahrzeugen nahezu vervierfachen. Weltweit hat der Ingolstädter Konzern 0,6 Prozent mehr Autos an Kunden ausgeliefert.

Durch den Modellwechsel in Deutschland, dem größten Einzelmarkt, fiel das Expansionstempo relativ bescheiden aus, bescheidener jedenfalls als der Zuwachs beim Umsatz, der um 7,7 Prozent auf den Rekordstand von 12,3 Milliarden Euro zulegte.

Die Geschäfte liefen in Deutschland schlechter als anderswo. In der Bundesrepublik wurde mit 114.169 Fahrzeugen um 5,7 Prozent weniger abgesetzt als 2003. Für die Verwaltung ist das aber kein Alarmzeichen.

A6 noch nicht verkaufsfördernd

Der im Mai herausgekommene neue A 6 habe den Vertrieb älterer Modelle erschwert, ohne selbst schon verkaufsfördernd wirken zu können, heißt es in Ingolstadt. Das soll sich im zweiten Halbjahr ändern.

Vorstandschef Martin Winterkorn erwartet auch für das gesamte Jahr 2004 Rekordzahlen. Audi schnitt in den ersten sechs Monaten aber nicht nur der Stückzahl nach besser als je zuvor ab. Auch das operative Ergebnis, das um 9,5 Prozent auf 586 (535) Millionen Euro stieg, und das um 16,3 Prozent auf 336 (289) Millionen Euro verbesserte Ergebnis nach Steuern brachen Rekorde.

Dollarschwäche drückt Ergebnis

Damit hat sich laut Verwaltung die Strategie als goldrichtig erwiesen, beim Umsatz auch auf den Ertrag zu achten. Das Ergebnis vor Steuern stagnierte wegen der Dollarschwäche bei 502 (505) Millionen Euro. Parallel zur Geschäftsausweitung wächst auch die Belegschaft, derzeit allerdings nur im Ausland.

Während die Audi AG zur Jahresmitte 44.787 (44.761) Mitarbeiter beschäftigte und damit sogar etwas weniger als 2003, nahm das Personal in Ungarn kräftig auf 5.175 (4.888) und in Spanien auf 772 (711) zu.

Insgesamt standen Ende Juni 53.042 Leute auf den Lohn- und Gehaltslisten. Das sind 0,9 Prozent mehr als im Vorjahr.

© SZ vom 04. August 2004 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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