Aufsichtsrat bei Wall AG:Friedman in neuer Position

Seine Medienerfahrung macht ihn offenbar interessant. Wirtschaftsanwalt Michel Friedman soll nun die Unternehmensentwicklung des weltweit tätigen Toilettenherstellers Wall AG voran bringen.

Die Werbefirma Wall hat sich den früheren Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden, Michel Friedman, als Aufsichtsrat ins Unternehmen geholt. Der ehemalige Fernsehmoderator wurde am Donnerstag auf der Hauptversammlung der Wall AG in Berlin in das Kontrollgremium gewählt.

Für den Wirtschaftsanwalt ist dies der erste neue Posten seit seinem Rücktritt in Folge der Kokain-Affäre.

Die Wall AG stellt in Innenstädten Infotafeln, Warte- und Toilettenhäuschen auf. Die Werbeflächen werden dann vermietet. Neben Friedman rückten auch der Rentenexperte Meinhard Miegel sowie der frühere Chef der Berliner Stadtreinigung, Peter von Dierkes, in den Aufsichtsrat nach.

Umsatz im ersten Halbjahr gesteigert

Trotz Werbeflaute hatte der Außenwerber und Stadtmöblierer seinen Umsatz im ersten Halbjahr steigern können. Auf dem deutschen Heimatmarkt kam die Wall AG auf Werbeerlöse von 35,1 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies ein Plus von elf Prozent.

Die Auslandsumsätze blieben mit 10,2 Millionen Euro unverändert. Das Unternehmen ist über Deutschland hinaus in Großstädten wie Moskau, Amsterdam oder Istanbul aktiv. Zum Betriebsergebnis der ersten sechs Monate machte Wall keine Angaben.

Das Unternehmen für Außenwerbung erhofft sich mit den neuen Leuten einen "konstruktiven Diskussionsprozess über die weitere Unternehmensentwicklung" und freue sich, dafür renommierte Aufsichtsräte gewonnen zu haben, erklärte Vorstandschef Hans Wall. "Von ihrer außerordentlichen Kompetenz in Wirtschafts-, Medien- und Gesellschaftsfragen wird das Unternehmen profitieren."

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