In den kommenden vier Jahren kann der Staat nach ersten Berechnungen des Bundesfinanzministeriums mit über 60 Milliarden Euro an zusätzlichen Steuereinnahmen rechnen.
Die Fachleute von Minister Peer Steinbrück (SPD) gehen nach Informationen der Financial Times Deutschland davon aus, dass der Arbeitskreis Steuerschätzung seine Prognosen für Bund, Länder und Gemeinden in der nächsten Sitzung im Mai entsprechend anheben wird.
Prognosen höher
Hintergrund sei die gute Konjunktur, die weitaus kräftiger und nachhaltiger verlaufe als bisher von den Steuerexperten unterstellt. Nach den vorläufigen Einschätzungen aus dem Ministerium könne alleine der Bund mit einem Steuerplus von mehr als 30 Milliarden Euro rechnen.
Zu dem hohen Einnahmeplus komme es, weil die Schätzer im Mai 2006 noch von einem deutlich schlechteren Wirtschaftswachstum ausgehen mussten, berichtete die Zeitung weiter.
So hätten die Experten für das vergangene Jahr ein Wachstum von rund einem Prozent unterstellt. Tatsächlich legte das Bruttoinlandsprodukt aber um 2,7 Prozent zu.
BIP deutlich über den Erwartungen
Die Berechnungen des Bundesfinanzministeriums sind die wichtigste Grundlage für die Steuerschätzer. Auch Experten der Länderfinanzministerien, der Bundesbank, der Kommunen und der Wirtschaftsforschungsinstitute gehören dem Gremium an.
Die Runde kommt zweimal im Jahr zusammen. Auf ihre Ergebnisse stützen Finanzminister und Kämmerer ihre Etatplanung. Am 8. Mai steht in Görlitz die sogenannte große Schätzung an, die einen Zeitraum bis 2010 umfasst.