Auffanggesellschaft geplant:Ringen um Zukunft von Rosenthal

Eine Auffanggesellschaft soll den insolventen Porzellanhersteller Rosenthal retten. Parallel fahndet Insolvenzverwalter Böhm nach möglichen Investoren.

Der insolvente Porzellanhersteller Rosenthal soll wahrscheinlich mit Hilfe einer Auffanggesellschaft gerettet werden. "Ich gehe davon aus, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit das Insolvenzverfahren eröffnet wird und dann die Gründung einer Auffanggesellschaft erfolgt", sagte der vorläufige Insolvenzverwalter Volker Böhm der Tageszeitung Die Welt. Diese solle den Geschäftsbetrieb unbelastet von den bestehenden Altverbindlichkeiten in Höhe von rund 60 bis 70 Millionen Euro fortführen.

Porzellan von Rosenthal: Insolvenzverwalter Volker Böhm rechnet mit einer Auffanggesellschaft für Rosenthal. (Foto: Foto: ddp)

Frühester Termin für die Insolvenzeröffnung sei der 1. März. Unterdessen laufe die Verhandlungen mit einem Investor für Rosenthal auf Hochtouren. "Es ist gut möglich, dass kurzfristig ein konkretes Angebot vorgelegt wird", sagte Böhm.

Bayern steht "Gewehr bei Fuß"

Das Traditionsunternehmen war von seiner irischen Muttergesellschaft Waterford Wedgwood mit in die Insolvenz gezogen worden. Zuletzt hatte es in Medienberichten geheißen, der italienische Besteck- und Kochtopfhersteller Sambonet Paderno sei an einem Kauf von Rosenthal interessiert. Böhm sagte, in der vergangenen Woche hätten parallel dazu "Gespräche mit fünf bis zehn weiteren Interessenten" begonnen. Unter anderem habe eine Investorengruppe um Patrick Graf von Faber-Castell einen Gesprächstermin vorgeschlagen.

Den Investitionsbedarf für Rosenthal bezifferte Böhm dem Bericht zufolge auf einen zweistelligen Millionenbetrag. Sollte ein Verkauf scheitern, richte sich der Insolvenzverwalter darauf ein, das Unternehmen mit seiner Mannschaft zu sanieren und fortzuführen. Böhm habe zudem bestätigt, dass Rosenthal in "laufendem Kontakt" mit der bayerischen Landesregierung und dem Bund über Staatshilfen ist, hieß es in dem Bericht. Sobald ein Konzept und ein Investor präsentiert würden, stehe das bayerische Wirtschaftsministerium "Gewehr bei Fuß".

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