Aufbau neuer Glasfasernetze:Konkurrenz für die Telekom

Wettbewerber der Telekom könnten bald deutlich leichter ihre neuen Hochgeschwindigkeitsnetze aufbauen. Die Bundesnetzagentur will ihnen den Zugang zu den Telekom-Kabelrohren auf der "letzten Meile" zum Kunden erlauben.

Die Deutsche Telekom könnte bald Konkurrenz zu dem neuen Hochgeschwindigkeitsnetz (VDSL) bekommen. Die Bundesnetzagentur will den Konzern verpflichten, Wettbewerbern Zugang zu den Telekom-Kabelrohren auf dem letzten Stück in die Haushalte zu ermöglichen.

Dies geht aus einer Verfügung der Behörde hervor. In den Rohren könnten die Wettbewerber eigene Glasfaserkabel verlegen und so der Telekom Konkurrenz machen.

Wo ein Zugang nicht möglich ist, sollen die Konkurrenten sogar den Zugang zur Glasfaser der Telekom bekommen. "Dies ist ein Schritt, um auch alternative Investitionen in den Ausbau von neuen Glasfaser-Infrastrukturen zu vertretbaren Kosten möglich zu machen", sagte Behördenpräsident Matthias Kurth.

Telekom zeigt sich verwundert

Durch eine Mitnutzung der Telekom-Infrastruktur müssen die Konkurrenten nicht selbst die Straße aufreißen lassen, um eigene Kabelkanäle zu verlegen.

Die Telekom zeigte sich verwundert. "Unsere Auffassung ist nach wie vor, dass es hier nicht um einen Engpassfaktor geht, weil es nach wie vor eine Alternative zu unseren Leerrohren gibt", sagte ein Sprecher. Der Entwurf werde nun im Detail geprüft.

Die Konkurrenten haben ihr eigenes Netz zumeist bis zu den 8000 Hauptverteilern in Deutschland ausgebaut und mieten danach die Telekom-Leitung, um ihren eigenen Kunden Telefon und Internet anbieten zu können. Auf dieser letzten Meile zwischen Hauptverteilern und den Kästen an den Straßenrändern haben sie bislang nur Zugang zum alten Kupferkabel.

© SZ vom 5.4.2007 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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